Ich hatte mir zwar vorgenommen, jeden Monat einen Wettkampf zu bestreiten, aber so richtig geplant war das nicht im Januar gleich auf die lange Distanz zu gehen. Da mir bei der groben Planung Anfang Januar aber nichts unter die Augen kam, was von der Entfernung und Distanz besser meinen Kriterien entsprach, dachte ich mir: Warum eigentlich nicht? Und schon war ich für meinen ersten Ultra-Marathon angemeldet.

Training? Ich doch nicht!

Die ganze Vorbereitung war … nun, um es kurz zu machen: sie fand nicht statt. Nach dem Frankfurt-Marathon im Oktober mit neuer, deutlicher Bestzeit habe ich im November meine Marathon Regenerationsphase genossen. Im Dezember hatte ich neben der ganzen (Vor-) Weihnachtsvöllerei überhaupt keine Ambitionen gehabt, meine Laufschuhe mit in den Urlaubskoffer zu packen. Das Ergebnis war ein „Umfang“ von gerade mal 66 Laufkilometern. Im ganzen Monat. Das reiße ich sonst in fast einer Woche ab. Im Januar-Training habe ich dann wieder etwas zugelegt und kam auf immerhin 150 Kilometer, darunter aber nur drei lange Läufe mit 16, 21 und 25 Kilometern. Ich wollte ja langsam wieder einsteigen ;-)

Freitag Abend: Tasche packen - mit Eigenverpflegung.
Freitag Abend: Tasche packen – mit Eigenverpflegung.

Die Vorzeichen zeigten nicht auf einen Platz auf dem Podest, aber das war ja auch nicht mein Ziel. Gesund, munter und ohne Schmerzen anzukommen war – das war mein Ziel. Da ich lange genug laufe und zudem meine aus Ehrgeiz zu schöpfenden Engergiereserven kenne, war ich frohen Mutes das auch zu erreichen. Also verschob ich ein wenig meine üblichen Trainingseinheiten um vor dem Ultramarathon in Rodgau noch zwei lauffreie Tage zu haben. Denn der #rodgau50 wird ja Samstags – statt wie üblich Sonntags – gelaufen. Ich fühlte mich nur halb fit, mein runalyze-Konto bestätigte mir das auch, aber irgendwie würde ich das schon schaffen und für das Zielfoto einen halbwegs vorzeigbaren Gesichtsausdruck hinkriegen.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit…

Freitag Abend packte ich erst mal meine Tasche mit allem möglichen. Da das Wetter im Januar ja sehr abwechslungsreich war wollte ich auf jeden Fall meine Lauf-Handschuhe mit dabei haben. Die Brooks Greenlight Gloves sind nicht nur super leicht und dünn und nehmen wenig Platz in der Tasche ein, sie machen auch hervorragend ihren Job und halten die Hände warm.

Da es die Tage zuvor geregnet hatte, wollte ich auch unbedingt die Ghost 8 GTX anziehen, damit meine Füße auf den Waldwegen ja trocken bleiben. Falls es stärker Regnen sollte, hatte ich auch die Laufjacke Drift Shell von Brooks dabei – die hält den Regen und Wind sehr gut ab. Zwar lässt die auch keinen Tropfen Wasser raus, aber irgendwas ist ja immer. Sie kam aber nicht zum Einsatz. Meine extra für den Herbst/Winter bestellte Drift 1/2 Zip (selbst gekauft ;-) ) hat vollkommen gereicht. Sie hält gut warm, ist winddicht und hat dem leichten Nieselregen in der letzten Stunde des Laufes ganz gut Stand gehalten. Regen und Nässe war auf jeden Fall das Hauptthema meiner Bekleidungswahl. Denn wenn ich eines nicht vertrage, dass ist es nass-kalt zu frieren.

Da ich auch nicht so richtig herausfinden konnte, was an dem Verpflegungsstand kredenzt wird, hatte ich mich kurzerhand entschieden mir meine eigene Verpflegung mitzunehmen. Ich war überrascht, dass das in Rodgau jedem Teilnehmer zur Verfügung steht – normalerweise wird dieses Privileg nur Elite-LäferInnen zuteil. Deshalb bin ich gleich mit meinen Trinkflaschen und Riegelchen und Gels und so weiter angerückt wie ein Profi. Ich hatte ja vor dem Sommertraining ein wenig probiert, welches Getränkepulver mir am besten schmeckt und welche Gels und Riegel ich gut finde und mir daraufhin so einen Vorrat für das Marathontraining bestellt. Davon war noch ein bisschen was übrig, so das ich es großzügig mit nach Rodgau nehmen konnte.

Nicht vorbereitet, aber gut ausgestattet

Ich war also körperlich eher mäßig in Form und dementsprechend gefordert, das könnte ich ja mental vielleicht noch ein Stück weit ausgleichen. klamotten- und verpflegungstechnisch war ich dafür aber umso besser aufgestellt und hätte locker mit den Top-Läufern mithalten können. Kurzum: Ich war aufgeregt, weil ich so gar keine Ahnung hatte, was mich da erwartet. Wetter, Leute, Distanz – alles vollkommen neu. Mir war nur eines klar: Marathon würde ich sicher schaffen, zur Not eben mit Tierquälerei des inneren Schweinehundes. Und vom Marathon bis 50 Kilometer ist es ja eigentlich nicht mehr ganz so weit.

Auf der nächsten Seite geht es weiter.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.