In den 12 Wochen Vorbereitung für den Frankfurt Marathon konnte ich verletzungsbedingt fünf Wochen lang nicht laufen. Bereits bei der Diagnose des Arztes hatte ich gedanklich sämtliche Ziele für 2016 gestrichen. Das war bitter, das tat weh, aber das ging auch wieder vorbei.

Mein Orthopädie empfahl mir damals, ganze zehn Wochen lang nicht zu laufen. Dann wäre ich erst heute wieder mit dem Lauftraining eingestiegen. Allein die Orthese sollte ich sechs Wochen lang tragen, bevor ich überhaupt wieder anfange meinen Fuß halbwegs normal zu benutzen. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich dies nur als Empfehlung aufgefasst habe. Auf Anraten von Freunden und Bekannten ließ ich die Orthese bereits nach vier Wochen weg und fing langsam wieder mit dem Lauftraining an. Bis dahin versuchte ich mich auf dem Spinning-Rad im Studio einigermaßen in Form zu halten.

Training auf Sichtflug

https://twitter.com/rob_st/status/769227178106056704

Eine Zielzeit hatte ich mir sowieso nicht vorgenommen – irgendwas in Richtung 3:30 hielt ich vor der Verletzung jedoch für nicht unmöglich. Als ich schließlich wieder anfing zu laufen war mir klar, dass ich in den vier Wochen bis zum Marathon in Sachen Tempo nichts mehr rausreißen würde. Einen Trainingsplan hatte ich ja sowieso nicht, sonst hätte ich den direkt weg geworfen. Mein Ziel konnte daher vernünftigerweise nur lauten: Ankommen!

Ich strickte mir als ein paar Laufeinheiten zusammen mit dem Ziel, möglichst schnell wieder in meine gewohnten Laufumfänge zu gelangen. Auch die kürzeren Läufe habe ich nur im Grundlagenbereich absolviert. So kam ich mit schonenden drei (statt vier) Läufen pro Woche schnell wieder über die gewohnten 40 km plus x pro Woche. Der Schwerpunkt meines Trainings lag dabei klar den langen Läufen.

Einerseits habe ich keine Angst mehr davor, einen Marathon ohne „genügend“ lange Läufe nicht über bestehen zu können. Andererseits war ich dennoch ein wenig beunruhigt, ob meine angeschlagenen Außenbänder auf diese Dauerbelastung empfindsam reagierten. Ein 16er, ein 18er und ein 26er mussten reichen, um mich auf die stundenlange Laufbelastung vorzubereiten. Auf Tapering hatte ich bewusst verzichtet, ich war ja dank der fünfwöchigen Laufpause ordentlich erholt. Lediglich in der Wettkampfwoche habe ich die zwei 13 Kilometer-Läufe auf 10 und 8 zusammengeschrumpft.

Am Ergebnis gemessen muss ich sagen: Das hat wohl ganz gut funktioniert! Ich will es aber nicht ohne Einschränkungen weiter empfehlen. Diese komische Vorbereitung hat bei mir sicher nur deshalb „funktioniert“, weil ich das gesamte Jahr über durchweg gelaufen bin und „im Training“ war. Außerdem habe ich seit einschließlich 2011 mehr als 1.100, seit 2013 mehr als 1.500 Laufkilometer jedes Jahr abgespult. Das spielt bei so einer Aktion auch gehörig in die Karten. Also: Bitte nicht zuhause nachmachen!

Beim Abholen der Startnummer durfte ich erst mal in der Schlange stehen.
Beim Abholen der Startnummer durfte ich erst mal in der Schlange stehen.

Der Pasta-Party Samstag

Erst spät machte ich mich am Samstag auf den Weg zur Frankfurter Messe, um meine Startunterlage abzuholen. Da meine Lauf-Ausrüstung derzeit keine Ergänzungen bedarf, hatte ich nicht vor mich dort großartig umzusehen. Bei mir artet das nämlich immer darin aus, irgendwas zu kaufen, was ich eigentlich gar nicht brauche.

Einfach nur kurzes Business beim Startnummer abholen war dann aber doch nicht drin. Ich schaffte es, genau zu der Zeit meine Nummer abholen zu wollen, wie die meisten anderen auch. So musste ich knapp 20 Minuten in der Schlange stehen. Mit der Nummer in der Hand konnte ich meinen Startbeutel holen, den es natürlich genau am gegenüberliegenden Ende der Messehalle gab. Das haben sich die Veranstalter schon ganz gut ausgedacht!

Ich entging dem Kaufrausch auf der Marathonmesse nur knapp

Die Wand mit den Namen der Teilnehmer. Wer seinen Namen hier findet, darf als erster los laufen ;-)
Die Wand mit den Namen der Teilnehmer. Wer seinen Namen hier findet, darf als erster los laufen ;-)

Auf dem Weg dorthin stattete ich Flo Neuschwander noch einen kleinen Besuch ab und erleichterte ihn um ein paar Merchandise-Artikel. Ich habe dann also doch Dinge gekauft, die ich gar nicht brauche :-D

Der Startbeutel war nicht so sehr voll mit Werbeflyern wie in den vergangenen Jahren, dafür eine SIGG-Trinkflasche (oder Nachbau) und ein Doppelpack Zahnbürsten. Beides kann man immer mal gebrauchen. Dazu gab es ein alkoholfreies Bier, das ich aber nicht bis nach Hause schleppte.

Das obligatorische 1-Portion-Sportduschgel fehlte leider im Startbeutel. Aus den Vorjahren wusste ich aber, dass es das aber am Stand von Seba Med gab. Also musste ich doch noch mal durch die Halle und diesen Stand suchen. Mit imaginären Scheuklappen schritt ich forsch durch die Gänge und suchte nur nach „meinem“ Stand. Der Versuchung zu widerstehen fiel mir nicht leichter, nur weil ich meine Geldbörse ganz unten in den Rucksack gesteckt hatte. Am Stand angekommen griff ich mir ein Fläschchen und steckte sie in den Startbeutel. Für die Dusche nach dem Marathon und dem viel zu kleinen kleinen Platz im Startbeutel hat es nämlich die perfekte Größe.

Futter fassen – schließlich hab ich dafür bezahlt

Die Marathon-Messe war am Samstag nachmittag gut besucht.
Die Marathon-Messe war am Samstag nachmittag gut besucht.

Dann flitzte ich schnell runter zum Futtertrog und holte mir eine Portion Nudeln. Ich wollte die Variante mit Fleisch aber wurde leider enttäuscht. Zur Wahl standen nur mit Chili oder ohne Chili – jedoch war beides ohne Fleisch. War das die letzten Jahre auch schon so?

Mit dem Nudelpott in der Hand auf der Treppe sitzend traf ich Michael. Er hatte für den #twitterlauftreff später einen eigenen Pasta-Abend organisiert, zu dem ich auch ging. Auf dem Weg dorthin holte ich mir noch mein ISO-Drink und eine Cola in der Festhalle mit den Gutscheinen von der Startnummer. Ich habe ja dafür bezahlt! :-)

Draußen traf ich dann wieder Michael und wir machten uns gemeinsam mit Matthias auf den Weg zur Pizzeria. Dort warteten bereits einige andere Twitter-Läufer auf uns. Zusammen aßen wir – entgegen dem Motto – fast alle Pizza während wir über unsere Lauferfahrungen fachsimpelten. Es war schön, einige Gesichter hinter den Profilbildern aus meiner Twitter-Timeline kennen zu lernen.

Trotz der durch die Zeitumstellung zu gewinnenden Stunde brachen wir zeitig auf. Jeder folgte seinen eigenen ambitionierten Zielen und wollte sie nicht mit zu wenig Schlaf aufs Spiel setzen.

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