Bereits im Januar diesen Jahres habe ich mir die Brooks Ghost GTX in der 8. Edition zugelegt. Mein Ziel war es, die ziemlich verschlissenen Ghost 7 zu ersetzen. Ich setzte dabei auf ein Paar, welches dem nass-kaltem Wetter zwischen Oktober und April trotzt. Mit dem Zusatz GTX zum Namen verkauft der Hersteller meines Vertrauens verschiedene Laufschuhe mit wasserfestem GORE-TEX® Obermaterial.

Die Ghost 7 hatte ich im August 2014 in Betrieb genommen und wollte sie zum Jahreswechsel nach rund 1.500 Kilometern in den Ruhestand schicken. Die gut gedämpften und bequemen Schuhe hatte ich überwiegend auf mittleren und langen Dauerläufen mit rund 15 bis 35 Kilometern eingesetzt. Der Ersatz musste diesen Zweck natürlich genau so gut erfüllen können. Was lag da näher, als das Nachfolgemodell zu wählen?

Der erste Eindruck

Wetterfeste Laufschuhe: Brooks Ghost GTX 8 mit Oberschicht aus atmungsaktivem und wasserdichtem GORE-TEX®
Wetterfeste Laufschuhe: Brooks Ghost GTX 8 mit Oberschicht aus atmungsaktivem und wasserdichtem GORE-TEX®

Für mich ist es wichtig, einen Neutralschuh zu laufen. Ich habe mittlerweile mehrere paar orthopädische Einlagen für meine Laufschuhe, die meine Füße korrigieren. Deshalb benötige ich keinen Schuh, der das zusäztlich auch noch versucht. Ganz im Gegenteil: Der Schuh würde im besten Fall nur kontraproduktiv wirken. Im schlimmsten Fall jedoch verursacht er Schmerzen und lässt neue Fehlstellungen entstehen.

Was die Optik von Laufschuhen angeht, bin ich eher leidenschaftslos. Für mich ist die Funktionalität und die Zweckerfüllung wesentlich wichtiger, als das Aussehen. Die grau-orangene Farbkombination der 8. Brooks Ghost GTX Herren-Laufschuhe finde ich ziemlich unauffällig. Damit fügen sie sich gut in das graue, nass-kalte Wetter ein, zu denen ich sie am liebsten trage. Die orangenen Flecken sorgen für ein wenig Akzent, ohne die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ein optischer Bonus sind die reflektierenden Details. Besonders in der dunkleren Hälfte des Jahres sind sie sinnvoll und machen mich als Läufer besser erkennbar.

So habe ich die Brooks Ghost GTX 8 getestet

Ich laufe auch bei Regenwetter. Aber mit nassen Füßen macht es nur wenig Spaß.
Ich laufe auch bei Regenwetter. Aber mit nassen Füßen macht es nur wenig Spaß.

Da es in diesem Jahr keinen richtigen Winter gab, kann ich vom Verhalten bei Schnee und Eis nicht viel Berichten. Lediglich beim Rodgau 50 Ultramarathon Anfang des Jahres war es mit um die null Grad wirklich kalt – aber dennoch trocken. Meine Erfahrungen mit den Schuhen beruhen also ausschließlich auf Läufen im – oder kurz nach – dem Regen, bei Kälte ohne Frost. Natürlich bin ich die Schuhe auch unter normalen Bedingungen gelaufen.

Die Brooks Ghost GTX lief ich auf mittlerweile 630 Trainingskilometern in 35 Trainingsstunden. Das Verhältnis zwischen Zeit und Distanz ist so enorm hoch, da ich die Schuhe auch beim Radfahren trug. Beim Radfahren im Regen werden meine Schuhe schnell nass und meine Füße somit kalt. Da ich keine richtigen Fahrradschuhe habe, kamen die Brooks Ghost GTX hierbei sinnvoll zum Zweiteinsatz.

Ich habe die Winterlaufschuhe überwiegend auf mittleren und langen Distanzen getragen. Das sind für mich Läufe ab 20 km aufwärts. Den ersten Härtetest unterzog ich den Schuhen beim Rodgau 50 Ultramarathon im Januar. Davor hatte ich sie nur zwei oder drei mal auf kürzeren Strecken (um 10 km) zum Einlaufen getragen. Normalerweise bin ich da deutlich vorsichtiger – in diesem Fall hat das trotzdem ganz gut geklappt.

Die Schuhe mussten aber auch bei kurzen Intervalltrainings und Tempodauerläufen herhalten – nur so kann ich ein halbwegs vernünftiges Urteil fällen. Andere können ja schon einen Testbericht nach zwei Läufen schreiben. Oder nachdem sie einmal mit den Testlaufschuhen vom Redaktionsschreibtisch bis zum Kaffeeautomaten gespurtet sind.

Passform, Tragegefühl und Dämpfung der Brooks Ghost GTX 8

Die Passform der Schuhe ist fast genau so, wie ich sie erwartet habe. Bei meinen besonderen Füßen ist das ja nicht immer so einfach. Dass jeder Hersteller die Schuh- und Kleidergrößen auf seine eigene Weise interpretiert ist kein Geheimnis. Meine Brooks-Laufschuhe sind allesamt etwa eine bis eineinhalb Nummern größer, als meine üblichen Straßenschuhe.

Ich hatte die Brooks Ghost GTX in meiner üblichen Brooks-Größe bestellt – auch dieses mal passten die Schuhe wie angegossen. Bei meinen besonderen Füßen ist das nicht immer einfach. Zudem ist es kein Geheimnis, dass jeder Hersteller die Schuh- und Kleidergrößen auf seine eigene Weise interpretiert. Meine Brooks Laufschuhe sind allesamt etwa eine bis eineinhalb Nummern größer, als meine Straßenschuhe.

Sie sind lang genug für meine Einlagen und bieten mir im Zehenbereich ausreichend Platz. An der Ferse sind sie eng genug geschnitten und geben einen sicheren und stabilen Halt. Trotzdem bieten sie durch die üppige Polsterung in diesem Bereich genügend Platz. In der Breite geben die Schuhe meinem Fuß einen angenehm festen Halt. Jedoch sind sie für meinen Geschmack im Vor- und Mittelfußbereich etwas zu schmal geschnitten. Gerade bei Langlaufschuhen mag ich es hier lieber etwas geräumiger.

Brooks Ghost GTX 8 mit GORE-TEX® Obermaterial.
Brooks Ghost GTX 8 mit GORE-TEX® Obermaterial.

Die Dämpfung der Brokos Ghost GTX 8 über den gesamten Schuh deutlich spürbar. Ich hatte aber bei keinem Lauf das Gefühl, dass mein Fuß anfing im Schuh zu schwimmen. Die Dämpfung störte mich bei den kurzen und intensiven Läufen aber. Sie nimmt etwas Kraft aus dem Abdruck. Gerade in den schnellen Abschnitten der Intervallläufe verlor ich viel Energie bereits im Schuh – zumindest gefühlt. Für solche Trainingseinheiten bleibe ich dann doch lieber bei meinen Minimalschuhen, die fast ohne Dämpfung auskommen.

Im Gegensatz dazu ist die Dämpfung auf langen Läufen hingegen natürlich unverzichtbar. Mit steigender Distanz gerate ich beim Laufen stärker auf die Ferse. Da sie leicht reizbar ist, benötige ich hier eine zuverlässige Dämpfung. Auch die etwas größere Sprengung (Höhenunterschied zwischen Ferse und Zehenbox) als bei den Kurzstreckenschuhen verhindert weitere Reizungen. Selbst beim 50 km-Lauf waren die Ghost 8 GTX bis zum Schluss sehr angenehm zu tragen.

Die Wetterfestigkeit

Bei Schnee und Eis konnte ich die Brooks Ghost GTX 8 nicht testen.
Bei Schnee und Eis konnte ich die Brooks Ghost GTX 8 nicht testen.

Wie schon kurz angerissen konnte ich die Brooks Ghost GTX 8 bisher nicht im Schnee testen. Es fiel einfach keiner! Oder ich hatte wohl genau an diesem einen Tag keine Zeit oder keine Lust ;-)

Bei kalten Temperaturen schlugen sich die Brooks Ghost GTX in der 8. Edition aber sehr gut. Da keine kalte Luft in die Schuhe gelangt, bleiben die Füße auch bei Temperaturen unter null Grad angenehm warm. Bei langen Läufen kam es aber schon mal vor, dass meine Füße hinterher etwas nass geschwitzt waren. Ich finde, dass die Wärme und Feuchtigkeit nicht so gut abtransportiert wurden. Es scheint mir, als gäbe es eine Höchsttemperatur, ab der die Brooks Ghost GTX 8 nicht mehr so richtig geeignet sind. Ich fand aber nicht wirklich schlimm. Ich kann mir aber vorstellen, dass dadurch das eine oder andere Mal Blasen am Fuß entstehen können.

Bei Nässe und Regen hat das GORE-TEX®-Material ebenfalls gehalten, was es verspricht. Die Füße blieben super trocken und kein Regenwasser kam hinein. Nicht mal, wenn ich durch Pfützen oder Matsch gelaufen bin. Es ist schon ein geiles Gefühl, wenn ich bei Regen oder nach einem Regenschauer einfach gerade aus laufen kann – egal, ob da gerade eine 15 Meter lange Pfütze ist, oder ein vermatschter, schlammiger Waldweg. Ich brauche mir keine Gedanken um einen Umweg machen. Dafür aber, wie ich hinterher die Schuhe wieder einigermaßen sauber bekomme. Denn Waschmaschine ist wohl nicht so gut für das Material, habe ich mir sagen lassen (Wäschetrockner erst recht nicht!).

Plitsch platsch, ab durch die Pfütze.
Plitsch platsch, ab durch die Pfütze! Mit den Brooks Ghost GTX bleiben die Füße trotzdem trocken.

Der Grip der Sohle hat mich bei den Ghost 8 GTX überrascht. Ich wusste, dass die Ghost 7 in der normalen Version so ihre Probleme bei feuchtem Asphalt und Kopfsteinpflaster hatten. Deshalb habe ich auch beim Nachfolger so etwas erwartet – aber Pustekuchen! Nichts dergleichen. Auf der Straße und auf dem Kopfsteinpflaster, auf dem Sandweg und auf Waldwegen kommen die Brooks Ghost GTX 8 super zurecht. Egal, ob der Untergrund trocken, feucht oder nass ist!

Fazit

Ich hatte mir die Brook Ghost 8 in der GTX-Version gekauft, um einen Trainingsschuh für lange Dauerläufe zu ersetzen. Außerdem wollte ich wetterfeste Laufschuhe für den Winter. Der Schuh sollte den widrigen Wetterbedingungen im Herbst, Winter und Frühjahr gewachsen sein. Beides habe ich ohne einen Abstrich bekommen.

Für intensive Läufe eignet sich der Schuh für mich nicht. Ich finde, mir geht dabei zu viel Kraft beim Abdruck durch die ausgeprägte Dämpfung verloren. Im Gegenteil dazu ist es aber genau diese Dämpfung, die den Brooks Ghost GTX 8 auf langen Strecken einen Vorteil beschert.

Im Mittelfußbereich ist der Schuh für mein subjektives Wohlbefinden etwas schmal geschnitten. Das konnte ich 50 km lang ohne Probleme aushalten. Trotzdem werde ich beim nächsten Paar GORE-TEX® Laufschuhe für den Winter eine halbe Nummer größer ausprobieren.

Mittlerweile ist das Nachfolgemodell, der Ghost 9 als normaler Laufschuh und in der GTX-Variante erschienen. Die Ghost 8 GTX kann man nicht mehr bei Brooks kaufen. Bei Amazon gibt es aber scheinbar noch ein paar Restbestände der Ghost 8 GTX zu einem sehr günstigen Preis (Affiliate Link).

Im Juni 2014 hatte ich mich darum beworben, Brooks Messenger of Run Happy zu werden. Seit August 2014 ist es nun so weit: Im Rahmen dieses Programmes bekommen alle ausgewählten Blogger Produkte von Brooks kostenlos zugeschickt, die sie bzw. wir auf Herz und Nieren testen. Über meine Testergebnisse berichte ich hier in meinem Blog – natürlich vollkommen unverfälscht. Diese Produkte muss ich nicht zurück schicken. In unregelmäßigen Abständen werden wir außer dem zu Events von Brooks eingeladen, die wir gleichzeitig als Treffen der #runhappy-BloggerInnen nutzen. Dennoch spiegeln diese Beiträge meine eigene persönliche Meinung wider und nicht die von Brooks oder anderen Partnern des Run Happy-Programms. Das Bloggerprogramm wurde im Oktober 2016 in dieser Form eingestellt.

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