Diese Tempoläufe machen mich kirre. Gestern war wieder so ein bescheidener: Die ersten 5km kam ich ganz gut und flott durch. Ich war sogar erstaunt, dass ich solch hohes Tempo (rund 4:20 / km) so lange halten konnte und dass ich dieses Tempo zumindest bis dahin noch nicht so sehr belastend empfand.

Zu schnell sein ist auf Dauer zu viel

Dann kippte aber recht schnell die Situation. Nach 6km war das Tempo dann doch schon recht anstrengend. Ein Blick auf meine Uhr verriet, dass ich ab Kilometer 5 die 180 bpm-Pulsmarke überschritten hatte. Damit hatte ich dann den GA2-Bereich erreicht. In diesem Bereich wollte ich ja eigentlich den Lauf absolvieren. Das war mir dann aber scheinbar doch zu viel. Ich hatte die Befürchtung, dass ich bei diesem Tempo die 20km nicht schaffen würde und einen Teil der Strecke am Ende doch mehr oder weniger Trabe, weil ich zu platt war. Statt mich also den Rest der 20km zu quälen und am Ende wesentlich länger unterwegs zu sein als geplant, bin ich dann lieber umgekehrt und hab nur zwei Drittel des Pensums absolviert. Denn ob ich nun die letzten 5 oder 6 Kilometer vor mich hin schleiche, oder die gleich weg lasse, war für mich in diesem Moment das gleiche.

Die anaerobe Schwelle ist wohl falsch bestimmt

Irgendwie habe ich scheinbar eine Hemmung davor, meinen Körper bzw. mein Herz-Kreislauf-System über einen absehbar längeren Zeitraum relativ hoch zu belasten. Einerseits ist das sicher auch besser so mit meiner „Vorschädigung“, andererseits wurmt es mich auch, dass ich in diesem Bereich nicht wirklich über die Grenzen gehen kann. Vielleicht habe ich auch damals einfach meine Herzfrequenz im Selbstversuch nicht vernünftig bestimmt und meine anerobe Schwelle liegt nicht bei 190, sondern bei etwa 180 bpm. Das würde natürlich einiges erklären. Andererseits zerstört es aber auch irgendwie die Vorstellung, den Marathon in weniger als 3:30:00 zu schaffen.

Ich fand es schon bei der Erstellung des Planes krass, dass unter der Woche noch mal einen 20km-Tempolauf angesetzt wurde. Die aktuelle Woche hat insgesamt 85 Laufkilometer auf dem Tableau stehen. Und das, obwohl in weniger als 3 Wochen der Marathon ist – also nichts mit Tapering und so. In der kommenden Woche stehen auch noch mal über 70 Kilometer auf dem Papier. Dann habe ich nur eine Woche vor dem Marathon, an dem ich mich ein wenig „erholen“ kann.

Der Pulsmesser hat schon wieder eine Macke

Und der Pulsmesser hat auch wieder enttäuscht. Er brauchte wieder etwa 5 Minuten, um warm zu werden und „korrekte“ bzw. plausible Werte anzuzeigen. Nach ner Weile hat er dann wieder aufgegeben und scheinbar einfach nur noch jeden zweiten Herzschlag gezählt. Ich weiss nicht, schägt mein Herz zu schwach, dass das Ding es nicht merkt? Es kann doch nicht sein, dass der schon wieder kaputt ist. Das ist jetzt schon mein zweiter Herzfrequenzgurt. Den ersten habe ich ja bereits im Mai zurück geschickt und einen neuen von Garmin bekommen, weil auch dieser eine Macke hatte. Ich fürchte, ich werde den „neuen“ nach dem Marathon wieder einschicken und umtauschen. Sehr ärgerlich, dass die beiden bei mir bisher jeweils nicht mal ein halbes Jahr gehalten haben. Irgendwas mache ich wohl falsch.

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