Der eine oder andere mag es schon mitbekommen haben: Seit knapp einem halben Jahr benutze ich den Garmin Forerunner 310XT zum Laufen. Eine GPS-Uhr mit allem möglichen Schnickschnack, die im Grunde genommen das Tracking meine Laufstrecken mit dem iPhone abgelöst hat. Zusätzlich habe ich noch dazu den Herzfrequenzgurt, um meinen Puls beim Laufen aufzuzeichnen. Ich habe zwar noch keine Spiroergometrie gemacht, um meine idealen Trainingsbereiche zu definieren, aber um das im Zusammenhang mit meiner Blutdruckgeschichte im Auge zu behalten, fand ich das ganz nützlich.

Die GPS-Daten sind wesentlich genauer als beim iPhone und es kommt kaum zu merkwürdigen Aussetzern, wo mich das Gerät mehrere hundert Meter von meinem tatsächlichen Standort erkennt. Dafür dauert es wenig länger, bis das Gerät ein GPS-Signal bekommt. Es ist eben ein Gerät, dass eigentlich für professionelle Amateurthriathleten gemacht ist – es unterstützt nämlich mehrere Sportarten (Laufen, Radfahren, Schwimmen). Wie Das GPS sich allerdings in der Stadt zwischen Häuserschluchten verhält, weiss ich noch nicht. Das wird sich sicher zeigen.

Da es im Netz genug Lobpudeleien für das Gerät gibt und ausreichend Beiträge darüber, was man mit dem Gerät für tolle Sachen anstellen kann, möchte ich lieber über zwei, drei Dinge erzählen, die mich mehr oder weniger stören bzw. sogar ziemlich nerven.

Das Garmin Connect Portal

Ähnlich wie bei den iPhone Apps zum Aufzeichnen der Sportstrecken, gibt es auch von Garmin eine „Community“ und ein Online-Portal, wo man seine Läufe o.ä. hochladen, auswerten usw. kann. Ich habe dann auch einmal gegoogelt und ein Plugin gefunden, mit dessen Hilfe die Daten aus Garmin Connect reibungslos automatisch nach RunKeeper übertragen werden. So muss ich nicht mehr manuell die GPX-Daten herunterladen und bei RunKeeper reinstellen. Aber so ein paar kleine Features fehlen mir.

Das Eqiupment-Monitoring

Vielleicht bin ich verwöhnt von dailymile. Das war das Online-Portal, mit dem ich damals begann, meine Laufdaten zu erfassen und zu analysieren. Dort konnte ich verschiedene Equipments anlegen und den jeweiligen Läufen zuordnen. Ich fand genau dieses Feature ganz nett um ein wenig im Blick zu haben, wieviel Kilometer meine Laufschuhe schon auf dem Tacho haben. Das fehlt sowohl bei RunKeeper, als auch bei Garmin Connect. Zugegeben, das ist ein kleines Detail und vermutlich nur für Freaks, aber wenn es vorhanden wäre, fänd ich beide Services irgendwie besser ;-)

Laufdaten bearbeiten

Es ist im Grunde nicht mehr so sehr wichtig, wie bei RunKeeper, denn die GPS-Daten des Garmin Forerunner sind schon, wie bereits erwähnt, recht genau und ich hatte bisher keine groben Abweichungen in den Strecken. Jedoch laufe ich ab und zu auch auf dem Laufband im Fitnessstudio. Hier zeichne ich trotzdem die Strecke – vor allen Dingen wegen der Herzfrequenz – auf. Auch Intervallläufe mache ich lieber auf dem Laufband, denn hier kann ich die Geschwindigkeit einstellen. Mir selbst fällt es nämlich schwer, genau bei einem bestimmten Tempo zu laufen.

Aber leider fehlt diese Möglichkeit bei Garmin Connect vollkommen. Sind die Daten erst einmal hochgeladen, gibt es keine Möglichkeit, diese direkt zu bearbeiten – weder die Strecke zu zeichnen, noch sonst irgendwelche Daten. Wenn ich z.B. auf dem Laufband laufe und Zeit und Herzrate aufzeichne, würde es ja reichen, wenn ich einfach nur die Anzal der Kilometer eintrage – aber nix da. Um diese tatsächlich zu bearbeiten, müsste ich die Daten in eine Drittanbietersoftware importieren und dann dort bearbeiten. Oder ich lade mir die GPX-Daten herunter und bearbeite die XML-Datei manuell. Mit dem Texteditor, weil mein Excel 2007 das XML-Format nicht versteht. Das ist nicht gerade komfortabel.

Das Gerät – der Forerunner 310XT

Zum Gerät an sich habe ich kaum etwas hinzuzufügen, was nicht an anderer Stelle schon irgendwo gesagt wurde. Was ich ein bischen schöner fände, wäre ein etwas längeres Armband. Gerade, wenn es etwas kühler ist – oder beim Radfahren, wo ich dann doch mal eine Jacke anhabe, ist es eine ziemliche Friemelei, die Uhr fest zu machen. Ich habe zwar keine dicken Handgelenke, aber über der Jacke kann ich gerade mal das letzte oder vorletzte Loch im Armband benutzen. Und unter der Jacke nützt mir das Gerät ja nicht wirklich viel, oder? Ich mein, da kann ich ja nicht ablesen, was das Gerät mir anzeigt.

Die Akkulaufzeit

Ich war erstaunt, als ich in der Bedienungsanleitung las, dass das Gerät 20 Stunden Akkulaufzeit haben soll. Nun, wenn ich mal genau überlege, komme ich gerade mal auf 50% bis 75% der, scheinbar im Labor unter Idealbedingungen gemessenen, Laufzeit. Sicher, das sind immer noch 10 bis 15 Stunden, die das Gerät aufzeichnen kann, ohne neu aufgeladen zu werden. Reicht eigentlich auch. Finde ich trotzdem ziemlich weit weg von den angegebenen 20 Stunden Laufzeit.

Noch ärgerlicher: Die Akkuinformation

Mir ist es bisher schon zwei (!) Mal passiert, dass mir das Gerät mitten im Lauf abschmiert. Mich nervt das sehr: Die Information „Akku leer“ erscheint ungefähr 30 Sekunden, bevor sich das Gerät automatisch abschaltet. Die Akkuanzeige auf dem Gerät hat sage und schreibe vier (!) Balken, und wenn der vierte verbraucht ist, ist Ende Gelände. Das ist an sich schon extrem ärgerlich. Gepaart mit dem Umstand, dass ich die Daten hinterher nicht mehr bearbeiten kann, ist das absoluter Bockmist. Ich bitte um Entschuldigung für diese Ausdrucksweise, mir fällt aber kein passenderes Wort ein. Ich habe dann also halb angefangene Daten und kann damit nichts mehr machen, ausser die wegwerfen oder extrem umständlich manuell bearbeiten. Das schlimmste dabei ist, dass ich ja nicht mal die Uhrzeit habe, an dem der Lauf beendet war. Denn die Strecke weiss ich ja bzw. kann sie nachzeichnen, um die Entfernung herauszufinden. Aber bei der Dauer wird es dann schon schwieriger, wenn das Gerät sich weigert, in den Betrieb zu gehen. Wenn ich das Gerät dann aber zur Aufladung anschliesse, zeigt es mir an, dass bereits 25% geladen sind! Vielleicht muss ich mich hier noch einmal schlau googlen und mann kann die automatische Abschaltung irgendwie steuern.

Fazit

An und für sich finde ich den Forerunner 310XT schon sehr hilfreich. Für das Marathon-Training ist es ein guter Begleiter, insbesondere auch aufgrund des Herzfrequenzmonitorings. Mit dem Akku muss ich wohl einfach mehr Acht geben und genauer verfolgen, wie lange das Gerät seit der letzten Aufladung in Betrieb ist. Vor Wettkämpfen werde ich das wohl sicherheitshalber voll aufladen – auch wenn das sicher auf die Lebensdauer des Akkus geht.

Das Online-Portal zum Auswerten der Daten ist sehr intuitiv gestaltet und daher einfach zu benutzen. Ein paar Features mehr könnten es bei den Preisen der Geräte – man kann dies auch mit anderen Garmin-Geräten benutzen – dürften es sicher schon sein. Aber Garmin arbeitet auch ständig daran und es gibt regelmässige Updates. Die mitgelieferte bzw. über Garmin herunterladbare Trainingssoftware für den stationären Einsatz am PC oder Mac benutze ich nicht. Ich habe zwar mal reingeschaut, aber im Grunde kann die nichts anderes, was nicht auch online geht.

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