Wenn Sonntags 6 Uhr der Wecker klingelt, kann das nur heißen: Raceday! Recht kurzfristig – nämlich erst am Donnerstag Abend – habe ich mich entschieden, in Langenhain/Hofheim durch den Wald zu laufen. Und was war das für ein Lauf!

Beim 35. Langenhainer Volkslauf ging es 20 Kilometer durch den Taunus. Mit rund 400 Höhenmetern. Also zehn mal so viel, wie ich sonst auf so einer kurzen Distanz gewohnt bin. Eine recht profilierte Strecke, die hauptsächlich über gut befahrbare Forstwege führte. Aber nur ungefähr einen oder zwei Kilometer Asphaltstrecke hatte. Für mich also total ungewohntes Terrain – und jeder Asphaltkönig hätte den Lauf wohl als Trailrun bezeichnet.

Bereits auf dem Weg von der S-Bahn Station zum Sportplatz verging mir die Lust, denn schon hier ging’s ordentlich bergauf. Und das, obwohl ich noch mein Fahrrad mitschleppte, aber dazu später mehr. Zumindest gab es einen Ausblick!

Blick auf den Taunus.

Der Lauf selbst war super schön. Eine kleine aber feine organisierte Veranstaltung irgendwo in einem Dorf in den Bergen. Zumindest was man hier als Städter als Berge bezeichnen würde. Die Zahl der Teilnehmer war überschaubar und gemessen an den Voranemeldungen war ein Podest-Platz in der Alterklasse sehr wahrscheinlich. Aber das Beste: bereits vor dem Start war das Kuchenbuffet eröffnet.

Das schöne am Langenhainer Volkslauf: Es ging fast ausschließlich durch Wald, vorbei an Feldern und Wiesen und mit einem herrlichen Ausblick über die Taunus-Umgebung. So etwas bekomme ich hier unten am Mainufer nicht annähernd in der Form zu sehen.

Vor und an dem Start war … nicht sonderlich viel los.

Dafür ging es die ganze Strecke immer wieder bergauf und bergab. Genau mein Ding, nicht! Nach dem zweiten Anstieg hatte ich keine Lust mehr auf Wettkampf und bin gemütlich bis zum Ende gelaufen. An den steilen Anstiegen bin ich einfach hoch gegangen. Was solls?! Ich hatte laut Trainingsplan sowieso nur einen mickrigen 18 km-Lauf im GA1-Bereich zu absolvieren. Von daher bin ich einfach locker geblieben und hab die Eindrücke genossen. Das gab mir zusätzlich etwas Zeit, um Fotos zu machen :-)

Das Wetter war echt herrlich. Obowhl es morgens noch ein wenig frisch war, hatte die Sonne pünktlich zum Startschuß genügend Kraft entwickelt, um zu wärmen. Es war aber nicht zu warm, da der Großteil der Strecke durch den Wald lief. Am Himmel waren keine, wenn dann nur eine kleine vereinsamte Wolke zu sehen. Perfektes Laufwetter sozusagen!

Immer wieder führten kurze Abschnitte – wie hier am Waldrand – durch die angenehm warme Frühlings-Sonne.

Auf den bergab-Abschnitten konnte ich ab und zu ordentlich ballern. So kamen 2 Kilometer mit 3:20 und 3:35 dabei raus. Schnell genug, dass ich ein paar mal den Flieger machen konnte :-) Dabei habe ich ein ums andere mal ein paar Leute überholt. Die mich dann prompt am nächsten Anstieg wieder passierten. Ich glaube die haben sich gedacht Was ist das denn für ein Spinner? War mir aber egal, ich hatte Spaß. Und nach 1:42 kam ich locker, entspannt und fröhlich ins Ziel, was ich mit den Höhenmetern wohl so durchgehen lassen kann.

Blick auf die Frankfurter Skyline vom Taununs aus. Schade wegen des Smogs … äh Dunst.

Leider ist mein Garmin Brustgurt wohl irgendwie leer – oder kaputt. So hat mich die Uhr mit der Herzfrequenz arglistig getäuscht. Diese optische Messung funktioniert wohl auch beim Garmin Forerunner 735 nicht wirklich gut. Anfangs lief ich recht zügig und dachte mir: Fühlt sich an, wie ein Puls so um die 175.. Die Uhr hingegen zeigte mir aber 152. Das hatte mich schon ziemlich geschockt.

Ein paar hundert Meter später schlug sie dann bei 178. Da war ich schon baff! Ein kurzer Blick unter die Uhr und siehe da … der optische Sensor war angeschaltet. Da war mir einiges klar! Ich lief also 20 Kilometer mit dem Brustgurt, der nichts tauge. Und die Uhr hatte beim Trainingslauf am Tag zuvor keine Anzeichen gegeben, dass der Brustgurt irgendwie schlapp machen will. Ich hoffe trotzdem, dass es nur die Batterie ist und ich mir nicht für 65 € einen neuen kaufen muss, weil das Ding irgendwie kaputt ist.

Nach dem Lauf gönnte ich mir erst mal einen leckeren Schoko-Kuchen mit Kaffee. Selbst gemacht schmeckt doch echt am Besten! Als Nachtisch hatte ich dann Lust auf eine Rindswurst. So muss das sein: Nach dem Lauf gemütlich in der Sonne rumsitzen und eine leckere Kleinigkeit Essen.

Zum Abschluß dieses geilen Frühlingstages war die Planung, mit dem Rad heim zu fahren. Die Strecke führte von Hofheim gefühlte 5 Kilometer nur bergab -, was nach der Wadenherausforderung vom Lauf eine ordentliche Wohltat war. In Hofheim selbst waren die Radwege nicht sonderlich freundlich in Richtung Frankfurt ausgeschildert, so dass ich hier mal eben zwei bis drei Kilometer in die falsche Richtung radelte. War mir aber egal – ich hatte ja keine Termine mehr an diesem Tag.

Eis und Bier am Main.

Nach etwas mehr als einer Stunde in Höchst angekommen, gönnte ich mir an der Schiffsmeldestelle erst einmal ein Eis und ein isotonisches Weizensaftkaltgetränk. Natürlich in einem Liegestuhl in der Sonne, direkt am Wasser. Gönnung pur!

Nach fast 40 Kilometern gemütlicher Radtour (2:24) war ich am späten Nachmittag endlich daheim. Insgesamt hatte ich so mal eben fast vier Stunden Koppeltraining absolviert. Zwar im absoluten Grunlagenbereich, aber hey: Muss ja auch mal sein! Dann ging ich schnell unter die Dusche und dann ging ich direkt wieder vor die Tür, die letzten Sonnenstrahlen im Park genießen. Morgen soll ja wieder schlecht Wetter sein!

Sonnenuntergang im Park.

Es war ein herrlicher Sonntag, nicht zuletzt wegen des Wetters, aber vor allen Dingen auch wegen des tollen Laufs, der entspannten Radtour und den tollen Augenblicken in der frühsommerlichen Sonne!

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