Die letzten Monate des vergangenen Jahres liefen gesundheitlich eher so semi-gut. Im neuen Jahr wird das nicht besser. Ich werde wohl alt. Denn offensichtlich nehmen meine Gebrechen in letzter Zeit zu. Oder ich werde anfälliger dafür. Kaum ist die eine Baustelle in Bearbeitung, kommen neue ans Tageslicht. Zwar lief das Training in dern vergangenen Wochen insgesamt gar nicht schlecht. Meinen selbstgestrickten Plan jedoch habe ich meinen ich nicht ganz eingehalten.
Um meine kaputte Schulter zu reparieren, will ich zwei mal in der Woche in die Mucki-Bude. Dort stehen jede Menge Übungen für den oberen, mittleren und unteren Rücken auf dem Programm. Und da ich schon da bin, nutze ich den Platz und die Ausstattung, um ein ausführliches Stretching zu machen. Meine verklebten Rückenmuskeln malträtiere ich hinterher noch ein wenig mit dem BlackRoll TwinBall. Vier Wochen lang habe ich diesen Rhythmus durchgehalten.
Danach fiel es mir aber schwer. Ich komme einfach nicht mehr raus morgens! Manchmal waren die Nächte waren zu kurz, ich hatte es vorgezogen lieber lange auf zu bleiben. An anderen Tagen … ich weiß auch nicht so recht. Es ist dunkel und kalt draußen. Es fiel und fällt mir im Moment nicht leicht, mich um 5:30 aus dem Bett zu schälen. In der Regenerationswoche habe ich das Morgentraining das erste mal ausfallen lassen. Eine Kraft-Einheit habe ich auf den Abend verschoben, eine komplett weg fallen lassen.
Jetzt hab ich es auch noch mit dem Rücken
Etwa seit November – ungefähr seit dem ich in der Physiotherapie bin – habe ich zudem Rückenschmerzen. So eine kleine fiese, pieksende Stelle kurz über dem Kreuzbein im Beckengürtel, nahe der Wirbelsäule.
Es trat zum ersten mal beim Fußballspielen auf. Nein, das stimmt nicht. Es trat schon vorher ab und zu beim Laufen auf. Beim Fußball war es dann richtig schlimm. Ich konnte dann nur noch traben. Schnelle Richtungswechsel waren nicht mehr drin. Es war, als würde das ganzen Bein blockieren und wie gelähmt. Es betrifft ausschließlich die rechte Seite. Ob es damit zusammen hängt, dass die problematische linke Schulterseite nun Besserung erfährt?
Nach dem der Schmerz in dieser Region das erste mal richtig akut geworden war, sprach ich das gleich in der nächsten Physiotherapiesitzung an. Mein Therapeut massierte mir am Rücken und der Leiste ein paar Stellen. Der Muskel wäre verkürzt. meinte er. Ich sollte das mit dem Stretching endlich mal ernst nehmen. Daraufhin zeigte er mir ein paar Dehnungsübungen, die ich seither in mein Stretching-Programm eingebunden habe. Die haben aber nur mäßigen Erfolg. Oder es dauert lange, bis er sich einstellt.
Zwischenzeitlich hat sich dieser Muskelschmerz bis in die Lendenmuskulatur und den Adduktorenansatz ausgedehnt. Und das genau eineinhalb Wochen vor Rodgau! Ich war enttäuscht von der Vorstellung, meinen Start dort absagen zu müssen. Für mich ist nun der Punkt erreicht, erst mal mit dem Fußball zu pausieren. Bis das mit dem Rücken deutlich besser wird. Ich hoffe, dass die kurze Zeit bis zum Lauf für eine spontane Selbstheilung ausreicht.
Das war dann wieder eine Laufeinheit, die ich abgesagt habe und stattdessen auf dem Rad verbrachte. Ärgerlich!
Der Fuß läuft auch nicht ganz rund
Eines Tages tat mein großer Zehn am linken Fuß einfach nur weh. Ich spürte einen typischen Druckschmerz, wie bei einem blauen Fleck. Es war aber nichts zu sehen! Hatte ich mir den Zeh irgendwo gestoßen? Wohl kaum, denn der Schmerz war nicht an der Zehenspitze, sondern oben drauf, am Ansatz des Zehnagels.
Zuerst dachte ich, er würde einwachsen und habe ihn entsprechend gekürzt, auch in den Ecken. Zwei Tage später war er dann zur Hälfte blau. Wo ich mir diesen blauen Zeh geholt habe, bleibt mir schleierhaft. Ich vermute, dass ist auch ein Andenken vom Fußballspielen.
Möglicherweise ist der Zeh auch aus einen ganz anderen Grund blau geworden. Bereits Anfang Januar fing ein leichter Druckschmerz unter dem Grundgelenk des großen Zehs an. Ich denke, das kommt vom ungewohnten Laufen mit den FiveFingers (Affiliate-Link). Mit denen laufe ich nämlich immer im Fitnessstudio auf dem Laufband.
Mittlerweile ist zumindest dieser Schmerz wieder weg. Er trat meistens nach dem Laufen auf, daher gehe ich davon aus, dass es auch ein Belastungsanzeichen ist. Es hat mich beim Laufen oder beim Training nie in irgend einer Form wirklich behindert.
Mit der Verdauung haut auch irgendwas nicht richtig hin
Das ist ein Themenkomplex, der unter Läufern meiner Meinung nach viel zu wenig diskutiert wird. Klar, es ist nicht so wirklich angenehm darüber zu reden. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass es wenige LäuferInnen betrifft.
Ab und zu habe ich ja nach langen oder besonders intensiven Intervalltrainings so fiese Blähungen. Es grummelt im Darm, zieht und kneift und ist nicht nur vom Gefühl alles andere als angenehm. Teilweise ist es sogar schmerzhaft. Neuerdings habe ich die aber einfach so, auch an trainingsfreien Tagen. Aber nicht jeden Tag – und auch nicht nach einem bestimmten Essen.
Es fängt am frühen Nachmittag irgendwann einfach an und zieht sich dann über den Rest des Tages. Bis ich ins Bett gehe und einschlafe. Eines Nachmittags auf dem Laufband musste ich sogar vorzeitig abbrechen. Die die Schmerzen wurden so stark, es ging einfach nichts mehr!
Ich interviewte meinen Doc und er gab mir ein paar Tipps, der Sache auf den Grund zu gehen. Normalerweise empfiehlt er bei dieser Symptomatik eine Reduktion der Kohlenhydrate. Das soll den Bakterien & Co., die in diesem Bereich arbeiten, ein wenig die Arbeits-Grundlage entziehen.
Für Sportler geht das natürlich nicht so ohne weiteres, da Kohlenhydrate ein wichtiger Brennstoff für den Körper sind. Ich soll trotzdem mal auf meine Ernährung darauf achten. Zumindest an den trainingsfreien Tagen könnte ich versuchen, weniger Kohlenhydrate zu mir zu nehmen. Einen Infekt kann er fast ausschließen. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auch – da passen die Symptome nicht richtig. Woher das aber kommt, das bleibt abzuwarten.
Erst mal auskurieren
Insgesamt startet das Training für mein neues Projekt also eher suboptimal. Ich hoffe, dass ich zumindest die Geschichte mit dem Rückenmuskel in den nächsten Wochen in den Griff bekommen kann. Denn das stört schon ab und zu beim Laufen, im Gegensatz zur Schulter. Ich habe keine Lust darauf, das zu verschleppen – früher oder später wird sich das nämlich rächen!
Auch die anderen Sachen sollte ich schleunigst in den Griff kriegen, wenn ich wirklich vor habe jeden Monat 250 oder mehr Kilometer zu laufen. Nach dem Lauf in Rodgau werde daher erst mal etwas easy weiter machen. Vielleicht braucht der Körper doch etwas länger, um sich an die Belastung zu gewöhnen.
Bildnachweis (Titelfoto): © Tomás Ortiz Fernandez, mit freundlicher Genehmigung.