Beim Frankfurt Marathon zählte mir meine Laufuhr bisher immer zu viele oder zu wenige Kilometer, als tatsächlich gelaufen werden. Und obwohl dieser Fehler eigentlich glasklar und vorhersehbar ist, hatte ich das bei meinen Frankfurt Marathonläufen bisher nie wirklich berücksichtigt. Dieses mal mache ich das aber anders.

Beim Frankfurt Marathon hatte ich bisher immer dieses Problem mit meiner Laufuhr. Ich denke aber, dass es alle Stadt-Marathons in gleicher oder ähnlicher Weise betrifft: Da besonders in der Frankfurter Innenstadt die Häuser recht hoch und die Straßen recht eng sind, hat die Laufuhr oft genug keinen oder nur sehr schlechten GPS-Empfang. Sie ortet mich dann im günstigen Fall zwei oder drei Querstraßen weiter – im schlechten Fall in einem ganz anderen Stadtteil. Es fiel mir meist schon nach zehn Kilometern schwer, meinem „Plan“ einzuhalten – denn irgendwie kam ich mit der ganzen Rechnerei und Fehlerkorrektur nicht wirklich klar. Beim Marathon-Laufen bin ich auch irgendwie zu abgelenkt, um mich aufs Rechnen zu konzentrieren.

Mit den falschen Distanzangaben werden dann natürlich fast alle anderen Werte die während des Laufs angezeigt mindestens ungenau, zeitweilig und vielleicht auch über die ganze Strecke aber auf jeden Fall unbrauchbar. Denn wenn die Uhr zu viele oder zu wenige Kilometer zählt als tatsächlich absolviert, stimmt auch das ausgerechnete Durchschnittstempo nicht mehr. Und das war bisher immer die Größe, an der ich mich orientiert habe. Somit wird dann auch das Ausrechnen der verfügbaren Zeit für die Restdistanz unter dem „Stress“, den der Lauf mitbringt, viel zu aufwändig. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, dieses mal vollkommen auf die Distanzanzeige der Uhr zu verzichten.

Distanzanzeige beim Marathon-Lauf braucht man eigentlich nicht

Wozu brauche ich die denn? Sie ist sehr wahrscheinlich falsch, ich muss dauernd hin- und her rechnen und am Ende kann mich doch nie darauf verlassen, was die Uhr gerade anzeigt. Im Gegensatz dazu steht am Wegesrand aber bei jedem Kilometer ein Schild mit einer großen Zahl drauf. Die zeigt an, wie viele Kilometer schon vorbei sind. So weiß ich ganz genau und mit Sicherheit, wie viel ich bereits hinter mir habe. Von daher ist die Distanzanzeige auf der Uhr eigentlich überflüssig.

Eine Extra-Runde durfte es laut Laufuhr schon gewesen sein
Beim letzten Frankfurt Marathon hat meine Uhr mehr als einen Kilometer zu viel gemessen
Also habe ich die Distanzmessung einfach aus den meisten so genannten „Trainingsansichten“ entfernt – mit dem Polar Flow-Webdienst geht das auch ganz simpel. Ich habe mir dazu einfach ein weiteres Sportprofil auf die Uhr kopiert und hier die Datenanzeigen entsprechend angepasst. Es gibt zwar noch eine Ansicht mit der Distanz, der aktuellen „Rundendistanz“ und der Distanz der letzten Runde. Die ist aber nur für alle Fälle, falls ich doch mal irgendwie wissen muss, wie weit es ungefähr noch bis ins Ziel ist.

Außerdem habe ich in diesem zusätzlichen Sportprofil die „automatische Runde“ deaktiviert. Denn normalerweise nimmt die Uhr mit jedem vollen Kilometer eine „Runde“ und zeigt mir das Durchschnittstempo, die durchschnittliche und maximale Herzfrequenz sowie die verstrichene Zeit dieser Runde an. Ich kann die Uhr aber auch so einstellen, dass sie alle fünf Minuten eine Runde nimmt, oder alle zwei Kilometer – deshalb machen die Werte jeder für sich auch Sinn.

Renntaktik ohne automatische Kilometeranzeige auf der Uhr

Die automatische Rundenmessung für jeden Kilometer abzuschalten ist nur konsequent, wenn ich davon ausgehe dass die gemessene Distanz sowieso nicht stimmt. Statt dessen muss ich am Sonntag leider manuell bei jedem Kilometer die Taste drücken (oder auf die Uhr klopfen), damit ich die Werte für jeden echten Kilometer angezeigt bekomme. Das ist wahrlich nicht besonders komfortabel, aber 42 mal schaffe ich das schon. Denn irgendwie muss ich ja im Auge behalten, ob ich das Tempo, das ich mir vorgenommen habe, auch einhalte. Und da es mit der Automatik und allen Werten, die auf gemessener Distanz beruhen, nicht funktioniert, geht es eben nur über die „Zeit pro Runde“. So könnte ich dann im Nachhinein auch gut nachvollziehen, in welchen Abschnitten die Uhr zu viel oder zu wenig Strecke gemessen hat.

Denn meine Taktik für den Marathon kalkuliert dieses mal ein, dass ich pro Versorgungsstation zusätzliche Zeit einplane – und trotzdem unter den 3:30 bleiben will. Was im Grunde genommen beudetet, dass ich dazwischen etwas schneller als das rechnerische Durchschnittstempo für diese Zielzeit laufen muss.

Wenn bei der TomTom Multi-Sport Cardio Laufuhr der Saft ausgeht, dann ist dies das einzige, was sie noch von sich gibt. Warnhinweise gibt es nicht.
Das wird mir am Sonntag sicherlich nicht passieren
Außerdem habe ich berücksichtigt, dass ich anfangs vermutlich nicht so schnell laufen kann, wie ich gerne möchte. Denn erfahrungsgemäß ist es die ersten Kilometer recht voll auf der Strecke – besonders im Innenstadtabschnitt. Erst nach etwa zwölf bis dreizehn Kilometern – also ungefähr nach der ersten Mainüberquerung – lichtet sich das Feld etwas. Das kann aber auch daran liegen, dass ich zu diesem Zeitpunkt dann meistens in einem Läuferfeld angelangt bin, die alle etwa mein Tempo laufen und ich deshalb weniger überholen muss oder Hindernisse auf der Strecke habe.

Zu guter letzt habe ich mir für die beiden Kilometer 24 und 25 etwas mehr Zeit eingeplant. Hier geht es auf die Schwanheimer Brücke – die zweite Mainüberquerung. Die Strecke führt dabei die Auffahrt der B40 auf die Brücke hinauf. Gefühlt würde ich sagen ist allein der Auffahrt-„kreisel“ eine 300m lange Strecke, die dabei 20 Höhenmeter überwindet. Und das ging mir bei jedem Frankfurt Marathon bisher ganz schön in die Knochen und hat einfach Zeit gekostet.

Meine Renn-Einteilung

Mein Zeitplan für den Marathon sieht insgesamt so aus:

  • 5km – 25:00
  • 10km – 49:47
  • 15km – 1:14:42
  • 20km – 1:39:07
  • Halbmarathon – 1:44:29
  • 25km – 2:04:16
  • 30km – 2:29:11
  • 35km – 2:54:06
  • 40km – 3:19:01
  • Finish – 3:29:59

Da ich nicht weiß, ob ich mir das merken kann, werde ich es mir auf jeden Fall ausdrucken und irgendwie irgendwo aufkleben – damit ich es nachlesen kann :-D

2 Kommentare

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.