Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, mich ausführlich testen zu lassen. Nein, nicht ob ich verrückt bin, sondern wie leistungsfähig ich in Sachen laufen tatsächlich bin. Da traf es sich gut, dass ich einmal einen Newsletter wirklich gelesen habe, statt ihn direkt zu löschen. So habe ich vor Kurzem den Termin im Frankfurter Laufshop wahrgenommen, und mich leistungsdiagnostisch untersuchen lassen.
Die Untersuchung führte Dr. Föhrenbach vom Institut für Sportdiagnostik durch. Auf der Webseite vom Institut gibt es übrigens genaue Informationen, was da gemacht wird. Ich habe die „einfache“ Leistungsdiagnostik mit Laktaktmessung und Bestimmung der aerob-/anaerob-Schwelle gemacht. Das „volle Programm“ mit Messung der Sauerstoffsättigung usw. hebe ich mir für später auf. Wenn ich mich für die Olympischen Spiele qualifizieren will, werde ich das vorher machen ;-)
Ich habe mit meiner Überlegung, ob ich die Leistungsdiagnostik machen soll, zu lange gezögert. Deshalb bekam ich erst einen Termin um 21:30 Uhr. Das kam mir spät vor, da ich um diese Uhrzeit nur in absoluten Ausnahmefällen noch laufe. Nachdem ich ein paar mal hin- und hergemailt habe, dachte ich mir: die Uhrzeit scheint wohl normal zu sein. Als ich darüber nachdachte, war mir schnell klar, dass der Frankfurter Laufshop so etwas nicht während der normalen Geschäftszeit durchführen kann. Immerhin stand ein Laufband mitten im Verkaufsraum und der Doktor brauchte ein wenig Platz für seine Proben und Geräte.
Ich musste dennoch vorher fragen, wie es mit meinen regulären Training aussieht. Denn üblicherweise laufe ich dienstags. Ich wollte wissen, wie es mit Essen – genauer gesagt: Abendessen – ist. Denn wenn ich nicht lange genug zwischen Essen und Laufen pausiere, dann … ich vertrage das nicht so gut. Torsten vom Laufshop gab mir zur Info
An den Tagen vor der Diagnostik und am Tag selbst sollte keine härtere Trainingseinheit (auch keine anderen Sportarten) absolviert werden. Ein lockeres Läufchen am Vorabend (z.B.) stellt kein Problem dar.
Möglichst den Tag über normal gut ernähren, ähnlich wie vor einem Wettkampf.
Okay, dann war ja alles klar! Und so fuhr ich gut vorbereitet gemütlich Abends zum Laufshop. Um kurz nach neun war ich am Laufshop – er war noch hell erleuchtet. Drinnen sah ich schon eine andere Teilnehmerin auf dem Laufband. Ich habe mir meine Laufsachen angezogen und bekam eine kurze Einweisung über den Ablauf von Dr. Föhrenbach.
Nachdem wir kurz darüber gesprochen hatten, mit welchem Tempo ich „normalerweise“ laufe und wie momentan mein Trainingsumfang ist, durfte ich auf dem Laufband loslegen. Ich lief fünf Intervalle zu je fünf Minuten mit steigendem Tempo. Nach jedem dieser fünf Intervalle wurde mir ein wenig Blut am Ohrläppchen abgezapft, um damit später meinen Laktatwert zu bestimmen. Der erste Intervall startete mit einem für mich langsamen Tempo von 5:57 min/km, der letzte war mit 4:10 min/km deutlich anstrengender.
Die Laktatanalyse ergab für mich und meinen jetzigen Trainingsstand diese Herzfrequenzzonen und die dabei zu erwartenden Tempos:
Das war aber noch nicht alles, was ich von der Leistungsdiagnostik bekam. Ebenso habe ich einen kleinen Trainingsplan bekommen, mit dem ich meine Leistungsfähigkeit in den kommenden vier bis sechs Wochen steigern kann.
Ich erhielt außer dem eine Prognose meiner zu erwartenden Zielzeiten für einen Halbmarathon und einen Marathon. Demnach kann ich die 21,1 Kilometer in 1:35:00 (+/- 2 Minuten) und die volle Marathondistanz in 3:37:00 (+/- 3 Minuten) schaffen. Natürlich nur, wenn ich bis zum Wettkampf weiterhin so fleissig laufen übe, wie bisher.
Im Halbmarathon schlägt Herr Dr. Föhrenbach vor, dass ich auf den ersten 5km mit 4:40min/km anfange. In der Folge sollten 4:30 min/km möglich sein. Das werde ich natürlich bei nächster Gelegenheit, z.B. dem Mühlheimer Volkslauf – einmal ausprobieren ;-)