Jaja, auch in Frankfurt erwischte er mich: der Mann mit dem Hammer. Wie so oft kam er etwa bei Kilometer 30. Dem Zeitpunkt, wo der Körper alle aufgenommenen Kohlenhydrate verbraten hat und anfängt, die Fettdepots anzugreifen. Das ist nämlich für den Körper viel aufwändiger und deshalb macht er schlapp.

Aber: es gibt Abhilfe! Man kann ihn wohl überlisten. Zumindest schreibt das Wendelin Hübner in Achim Achilles‘ Laufblog-Dingsbums. Und dabei ist das gar nicht so schwer: Man muss nur seine (individuelle) aerobe Kapazität und die entsprechende Formel von Benjamin I. Rapoport kennen:

Mit Hilfe seines neuen Rechenmodells könnten Läufer eine Zielgeschwindigkeit ermitteln und den benötigten Bedarf an Kohlehydraten. Grundlage der Berechnung ist die persönliche so genannte aerobe Kapazität, die über einen Belastungstest auf dem Laufband festgestellt wird. Sie gibt an, wie viel Sauerstoff der Körper in die Muskeln transportiert und dort während der körperlichen Anstrengung umsetzt.

[…]

Ein durchschnittlicher untrainierter gesunder Mann hat eine aerobe Kapazität von 45ml/kg/min, ein Spitzenläufer dagegen eine Kapazität von 75ml/kg/min. Ein gut trainierter Mann kann maximal eine aerobe Kapazit von 60ml/kg/min erreichen. Damit kann er beispielsweise die 42 Kilometer in 3:10 Stunden absolvieren, ohne dass er zusätzlichen Kohlenhydrate zu sich nehmen müsste. Ein durchschnittlich trainierter Sportler (VO2max 50ml/kg/min) müsste, um die gleiche Zeit zu erreichen, während des Laufs zehn Kalorien pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen, also beispielsweise 800 Kalorien bei einem Körpergewicht von 80 Kilogramm.

Wissenschaftler Rapoport betont: Wenn man ein optimales Zieltempo festgelegt habe, müsse man dieses auch konsequent durchhalten. Die Gefahr, nicht durchzuhalten, steige außerdem, wenn man anfangs ein zu flottes Tempo anschlägt. „Manchmal sind die Läufer zu aufgeregt oder ändern ihre Strategie am Tag des Rennens. Das ist ein taktischer Fehler“, sagt Rapoport.
via achim-achilles.de

Besonders den letzten Teil Absatz finde ich amüsant. Das ist nämlich nun wirklich nichts neues!

Die ganze Studie (auf englisch) gibt’s bei PLoS Computational Biology zu lesen. Wenn ich mal Zeit und Lust habe … %)

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