Ich glaub, ich bin kaputt. Die ganze letzte Woche lief im Training so gar nichts, wie ich mir das geplant, geschweige denn gedacht hatte. Jeder Lauf war irgendwie verkorkst, vermurkst, versaut – wie auch immer man das nennen will. Es gipfelte darin, dass ich den Tempodauerlauf gestern sogar abbrach und dann mehr oder weniger frustriert nach Hause trottete.
Es fing schon damit an, dass ich meinen Montagabendlauf auf Dienstag verschob, da ich zum Fussballspiel ging. Dienstag früh war nicht motiviert genug, früh aufzustehen und laufen zu gehen. Das ist natürlich schon mal eine schlechte Voraussetzung, wenn man an drei Tagen hintereinander laufen will.
Denn so verbaue ich mir die Chance, an den anderen Tagen das Training vom Morgen auf den Abend zu schieben, um noch etwas mehr Regeneration dazwischen zu haben. Ich muss dann jeweils mit nur einem Tag Pause zurecht kommen. Unter dem Strich war ich dann am Dienstag kürzer unterwegs, als ursprünglich geplant. Ich hatte nicht so wirklich Lust, erst so spät heim zu kommen. Und insgesamt war bei diesem lauf auch die Belastung für das Tempo einfach zu hoch. Oder anders herum: Eigentlich hätte ich bei gleicher Belastung schneller laufen (können) müssen.
Am Mittwoch passierte dann genau das Gegenteil. Ich war mit deutlich höherem Tempo und Herzfrequenz unterwegs, als ich eigentlich wollte. Am Ende war die Strecke dennoch zu kurz. Dafür hatte ich aber die Mittagspause genutzt und ein paar Sonnenstrahlen beim Lauf genossen.
Bei beiden Läufen kam ich irgendwie nicht so richtig rein. Gefühlt waren einfach zu viele Störungen auf der Strecke in Form von Ampeln, Treppen, oder ähnlichem. Ich konnte mich einfach nicht so richtig aufs Laufen konzentrieren.
Am Donnerstag war ich wieder viel viel zu wenig unterwegs. Ich wollte 70-80 Minuten Tempo laufen, habe aber nur 15 geschafft. Als es unangenehm wurde, fehlte mir der Biss, die mentale Stärke und sicher nicht zuletzt der Wille, die Zeit in dem Tempo voll zu machen. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich vielleicht einfach nur zwei oder drei Schritte langsamer pro Kilometer laufen müssen, um deutlich besser durch zu halten. Beim Lauf am Donnerstag kam ich jedoch nicht auf die Idee. Genervt und frustriert trottete ich dann den Restweg heim und sammelte Regenerationskilometer. Ausgerechnet in der Peak-Woche!
Seit dem Frankfurter Halbmarathon komme ich scheinbar nicht mehr so richtig in die Spur. Denn bereits die die letzte Woche lief nicht ganz optimal – jedoch auch nicht so vollkommen verkorkst wie die aktuelle.
Im Moment ist es ganz schön stressig, auch vom ganzen drum herum irgendwie. Ich kann mich beim Laufen einfach nicht richtig fokussieren und habe ein Gefühl, wie als hätte ich noch Anschlußtermine. Ich bekomme den Kopf nicht so richtig frei.Ich muss wieder morgens laufen. Das ist zwar schwieriger, da ich sehr früh aufstehen muss, aber da ist – zumindest in meiner Erinnerung – mein Kopf noch leerer.
Nach der Arbeit heim zu laufen hat – wie morgens hin zu laufen – seinen Charme. Es ist aber irgendwie uncool, weil ziemlich unplanbar. Dann wird es bald dunkel, und irgenwie will ich dann einfach nur zügig nach hause. Und der Beitrag zum G1 Grüngürtellauf hängt mir auch noch im Nacken, der Lauf ist schon einen Monat her! Mich nervt das selber, aber ich brauche gerade für das schreiben immer ein wenig Ruhe, um mich darauf zu konzentrieren. Mittlerweile verstehe ich sehr gut, warum viele Blogger auf das Podcasten umschwenken.
Hinzu kommt, dass ich seit etwa 4 Wochen keine wirkliche Veränderung in Sachen Fitness oder Form sehe. Ich schaffe es im Moment nur, das aktuelle Niveau zu halten und stagniere auf einem Plateau. Ok: Das ist jammern auf hohem Niveau. Denn vom Gefühl könnte ich den Marathon in einem 4:30er Schnitt locker durch laufen, also wären auch 3:05 und damit die Boston-Qualizeit sicher wieder drin. Das will mir aber im Mai nicht reichen. Noch habe ich sechs Wochen Zeit bis zum Würzburg-Marathon. Vielleicht komme ich ja wieder in die Spur und kann noch ein wenig ausbauen.