Nachdem ich bereits Anfang März mehr oder weniger erfolgreich den Lufthansa Halbmarathon 2014 bei idealem Laufwetter absolviert hatte, folgte nun am Sonntag der zweite Streich: Der Seligenstädter Wasserlauf. Hier waren ein paar Kilometer mehr als die Halbmarathonstrecke zu absolvieren.

Wie bei vielen Volksläufen hatte man auch in Seligenstadt unterschiedliche Streckenlängen zur Auswahl. Anfangs hatte ich zwar noch überlegt, ob ich nicht einmal die 10km-Strecke ausprobieren will. Das war mir dann aber doch zu wenig. Zwar könnte ich hier sicher mal ein bisschen Gas geben, aber irgendwie glaube ich nicht so richtig an die Kurzstrecke. Bei 10 Kilometern ist das Rennen ja quasi in dem Moment vorbei, wo man die Betriebstemperatur erreicht hat.

Startnummer Seligenstädter Wasserlauf

Dieses mal bin ich nicht um Bestzeit mitgelaufen, sondern wirklich nur Just for fun. 25 Kilometer sind keine „übliche“ Wettkampfdistanz, ich habe dafür keine Vergleichswerte. Im Training habe ich im vergangenen Jahr den einen oder anderen Lauf absolviert, der entfernungsmässig in dieser Größenordnung lag (23km, 28km), aber das war ja „nur“ Training. Ich hatte hochgerechnet, dass ich im Halbmarathon-Wettkampftempo auf etwa 1:59:00 laufen müsste – das war für mich aber kein Muss, sondern eher eine Orientierung. Und für meine Halbmarathon Bestzeit vor vier Wochen (1:40:07) musste ich mich verhältnismäßig ganz schön reinhängen. Ich habe mir keine konkrete Zielmarke gesetzt, sondern bin diesen Lauf eigentlich mehr oder weniger als etwas umfangreicheren Trainingslauf angegangen. Also habe ich mein Tempo rein nach Gefühl justiert.

Ein Lauf als Heimspiel

Die 25km-Strecke am Mainufer entlang kenne ich schon fast im Schlaf. Immer wenn ich von daheim aus loslaufe, absolviere ich ja zumindest ein Teilstück dieser Strecke. Und da ich auf dem Main-Wanderweg entlang insgesamt sicher schon einige hundert Kilometer auf der Strecke lang gelaufen bin, kenne ich bestimmt jede Bodenwelle dort. Das war auch ganz gut so, denn ich wusste genau wann und wo welche Steigung kommt.

Da Seligenstadt ganz in der Nähe ist, bin ich mit dem Fahrrad rüber gefahren und habe deshalb auf das Aufwärmprogramm verzichtet. Ich habe mich am Freitag dann noch entschieden, mich vorab anzumelden, da nur 400 Startplätze zur Verfügung standen und in den vergangen vier Wochen etwa 200 Anmeldungen dazu gekommen sind. Sicher ist sicher. Bei der Startnummernabholung ging alles recht flott, ohne großartiges anstehen oder so. War auch mal ganz angenehm.

Die ersten 7,5 bzw. 15 Kilometer der Strecke – weil Wende nach 7,5 und genau den gleichen Teil zurück – verlaufen genau dort lang, den ich schon sooooo oft gelaufen bin. Zwar war das Teilnehmerfeld die ersten 5 Kilometer noch recht eng, aber ich wusste ja genau, an welcher Stelle der doch recht schmale Radweg etwas breiter wird und ich zum Überholen ansetzen kann. Auch das Stück hinter Mainhausen durch den Wald, mit den beiden fiesen Steigungen kurz vor und kurz nach der Wende kannte ich schon aus dem Eff-Eff, so dass ich mich darauf einstellen konnte.

Das Rennen

Pünktlich um 9:15 fiel der Startschuss, mainaufwärts Richtung Aschaffenburg. Zwar war es auf dem Weg nach Seligenstadt noch etwas diesig, aber am Start kam dann die Sonne raus. Und sie blieb. So war der ganze Lauf von frühlingshaftem Wetter geprägt. Gefühlt lag die Temperatur um die 15°C, wolkenfreier Himmel und stets ein laues Lüftchen – ideales Wetter für einen Langstreckenlauf eben.

Anfangs war ich mit knapp 4:40 min/km recht flott unterwegs. Dann wollte ich ein wenig das Tempo drosseln, das hat aber nicht so wirklich geklappt. Ein wenig war schon die Befürchtung da, dass ich mich in der ersten Rennhälfte wieder etwas übernehme und dann in der zweiten Hälfte entsprechend verliere. Dem war aber gar nicht so. Vermutlich hat das lockere Training in den vergangen Wochen doch dazu beigetragen, dass ich das Tempo über die gesamte Distanz weg ganz gut halten konnte. Vielleicht trägt auch ein wenig dazu bei, dass ich mir dann nach etwa 4 bis 5 Kilometern einen „Hasen“ genommen habe und einfach im Windschatten mitgelaufen bin. Ihm wurde das aber scheinbar zu bunt und er hat dann nach 11 Kilometer ein wenig angezogen und er ist einfach weg gelaufen. Aber nicht weit, so 200 bis 300 Meter vor mir hatte ich ihn für den Rest des Rennens immer gut im Blick.

Nachdem sich dann meine Hase verabschiedet hatte, habe ich dann tatsächlich das Tempo etwas herunter setzen können und bin relativ konstant mit 4:50 min/km weiter gelaufen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses für Trainingsverhältnisse (5:15 min/km) recht hohe Tempo so lange durchhalte ohne im weiteren Verlauf Erschöpfungserscheinungen zu bekommen und dann doch einzubrechen.

Am Ende kam ich mit 2:01:24 ins Ziel. Natürlich glücklich wie immer, auch wegen der recht guten Zeit. Es ist schon ein faszinierend, dass man in einem Rennen automatisch schneller läuft, als im Training – auch wenn man das per se gar nicht beabsichtigt.

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