Mit PIWIK kann man ebenso wie bei Google Analytics bestimmte Seiten als Ziel („Goal„) definieren und somit sich einfach darstellen lassen, ob bestimmte Unternehmensziele erreicht werden, oder was z.B. SEM-Kampagnen für den Online-Umsatz tatsächlich eingebracht haben. Mit den Zielen kann man herausfinden, wie hoch die Wandlungsquote („Conversion-Rate„) einer bestimmten Maßnahme in bestimmte Aktionen ist. Dabei muss es nicht immer um erfolgreich abgeschlossene Käufe gehen, sondern ein solches Wandlungsziel („Conversion-Goal„) kann auch die Zahl der neu angemeldeten Nutzer für ein Forum o.ä. sein, die Anzahl der Downloads einer bestimmten Datei, usw.

Im Grunde ist das Verfahren recht simpel: Ich definiere eine Seite, deren Aufruf als Ziel gewertet werden soll. Das Analyse-Tool zählt dann wie gewohnt die Webseiten-Besuche, über welche Keywords und welche Referrer (Webseiten, Suchmaschinen, oder vorher definierte Kampagnen) die Besucher kommen, wie oft ein bestimmtes Ziel aufgerufen wurde und bringt dann diese Daten zusammen. Das sieht dann in der Auswertung bei PIWIK etwa so aus:

PIWIK Ziel-Conversion-Rate

PIWIK Ziel-Conversion-Rate

Nun fiel mir aber auf, dass die Berechnung nicht ganz stimmen kann. Wie man in dem Bild oben sieht, ist nämlich die Wandlungsquote bei weniger Besuchen und gleicher Zahl der Wandlungen niedriger – was ja nicht sein kann! Oder nach Marta Milchmädchen: Wenn von 20 Äpfeln 5 verfault sind, dann ist das ein Viertel. Wenn ich von diesen 20 Äpfeln 5 (noch gute) esse, die 5 verfaulten aber drin lasse, dann sind von der übrigen Menge bereits ein Drittel verfault.

Wenn von 621 Besuchen nun also 5 das Ziel erreichen, sind das rund 0,81% – und eben nicht 0,96%! Das mag zwar kleinkariert klingen, ist aber ein Fehler, der bei großen Zahlen ebenso große Auswirkungen haben kann. Eine Abweichung von immerhin 0,15%, die aber bei den anderen beiden Werten (5 auf 605 und 5 auf 597) etwa gleich ist.

Ich hab mir gedacht: das kann doch nicht sein, dass PIWIK da so einen riesigen Rechenfehler hat! Zur Sicherheit habe ich mir dann die komplette Tabelle heruntergeladen – denn ich weiß, dass hier gerne mehr Werte drin stehen, als in der Auswertung angezeigt werden.

Und siehe da! Ich habe doch die „richtige“ Rechengröße gefunden. In der ganz letzten Spalte der zugehörigen Tabelle sind die „Unique Visitors“ angegeben. Diese sind bei den drei Zugriffsquellen 523, 597 und 581. Und wenn ich anhand dieser eindeutigen Besucher die Wandlungsquote erneut berechne, was ja auch logisch betrachtet Sinn macht, komme ich auf die angegebene 0,96%, 0,66% und 0,68%.

PIWIK zeigt also in der Standard Ziel-Auswertung die Besuche an und nicht die Besucher, berechnet aber anhand der eindeutigen Besucherzahl die Wandlungsquote eines Ziels. An und für sich betrachtet, ist es korrekt, die Conversion-Rate anhand der eindeutigen Beuscher zu berechnen – In der normalen Auswertungsansicht diese Zahl aber vorzuenthalten und statt dess die Visits anzuzeigen, ist irgendwie … unsinnig!

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