Ich weiß gar nicht so recht, wann es angefangen hat. Jedoch seit etwa eineinhalb bis zwei Wochen ist es ziemlich akkut geworden: Ich komme morgens gar nicht mehr aus dem Bett! Der morgentliche Lauf scheint mir keine ausreichende Motivation mehr zu sein, aufzustehen.

Normalerweise schrillt die iPhone-Wecker-App um 5:30 Uhr. Rückblickend betrachtet hat es auch circa drei oder vier mal geklappt tatsächlich um diese Uhrzeit aufzustehen. In den meisten Fällen bin ich dann trotzdem noch bis 6:00 Uhr im Bett liegen geblieben und habe mich dann aufgerafft. Gerade in den Sommermonaten wollte ich damit vermeiden, abends, nach der Arbeit, in der schwülen Hitze laufen zu müssen. Es hatte auch den schönen Nebeneffekt, dass ich an den meisten Tagen schon vor 8:00 Uhr im Büro, zu 100% leistungsfähig und voller Tatendrang war.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mir scheinbar einen Schnupfen eingefangen habe. Seit ein paar Tagen wache ich morgens auf, meine Nase ist voll zu und mein Hals fühlt sich an, als würde ein rostiges Reibeisen drin stecken und hätte gleich eine Ladung Sand mitgebracht. Vielleicht blüht aber vor dem Schlafzimemrfenster eine fiese Ambrosia, die mir das beschert – denn morgen nach dem aufstehen hab ich zu Hause erst mal einen fünfminütigen Niesanfall. Oder irgendein anderes Kraut – ich bin ja mittlerweile zu jeder Jahreszeit gegen irgendwelche Pollen allergisch.

Fakt ist einfach, dass ich in letzter Zeit – dabei war es ein ziemlich schleichender Prozess – irgendwie nichts mehr so richtig hinkriege. Wo ich am Anfang des Sommers noch so eine Art Tausendsasser (ich hasse dieses Wort) gewesen bin, schleift irgendwie mehr und mehr: mit dem Podcast komme ich nicht so hinterher, wie ich will, mit dem Bloggen schon gar nicht – auch beim Fussballblog nicht. Wobei es mir hier von Anfang an im inhaltlichen Konzept fehlte und ich bis heute nicht so richtig weiß, was ich hier eigentlich schreiben will. Im grunde war das Blog nur Mittel zum Zweck um einen Podcast aufzusetzen.

Blogs lesen ist auch schon lange von der Tagesordnung verschwunden. Dabei gibt es jeden Tag millionen Dinge zu entdecken! Gerade gestern abend – ich habe mir in den Werbepausen von Two and a Half Men auf dem iPhone mal den GoogleReader benutzt – habe ich einen interessanten Beitrag von einem gelesen, der beruflich und privat auf zwei Accounts twittert.

Und um im Fussball-Manager endlich Meister zu werden oder bei Fallout3 ein paar Mutanten abzuknallen, dafür hab ich schon ewig keine Zeit mehr aufgebracht. Dabei sind die Tage doch nicht kürzer, als früher, oder? Ich kann einfach die Dinge nicht ausmachen, die mir die Zeit beanspruchen, die ich früher dafür hatte. Okay, bis auf, dass ich mittlerweile recht früh (meist zwischen 22 und 23 Uhr) ins Bett gehe – aber zwei Stunden – hey, was ist das schon?

Vielleicht ist aber auch mein Trainingsplan einfach eine Nummer zu groß für mich. Im Grunde sprechen ja die Anzeichen dafür, dass ich einfach zu viel trainiere: Kann manchmal schlecht ein- und durchschlafen, fühle mich einfach richtig fertig, wenn ich morgens aufstehe, dazu der vermeintliche Schnupfen und diese Anti-Motivation zu laufen. Ich glaube, ich werde den Plan kurzfristig umstellen und mir Dienstags einen weiteren freien Tag gönnen und Donnerstags die Zeit, die ich Laufen will mit dem Rad zurück legen. Damit habe ich ja gestern schon angefangen.

Und für den nächsten Marathon im Frühjahr werd ich keine 70km mehr die Woche laufen! Ist ja auch eigentlich ziemlicher Quatsch. Nach der Zehengrundgelenkentzündung (aktivierter Spreizfuß) im rechten Fuß anfang Juli, habe ich nun im linken Fuß Probleme. Es scheint, als wäre auch hier zum einen das Zehengrundgelenke überansprucht und darüber hinaus ist wohl einer der Längsgewölbe-Muskeln (oder hier) leicht entzündet. Habe deshalb am Sonntag meinen Lauf nach der Hälft abgebrochen und bin aufs Fahrrad umgestiegen. Ich will jetzt einfach nicht riskieren, dass der Fuß noch mal so richtig kaputt geht – in 6 Wochen ist schon der Marathon.

Vielleicht bin ich auch einfach nur schon wieder urlaubsreif.

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