Vor kurzem hatte ich erwähnt, dass dass Tracken der Downloads nach dem anonymisieren der IP-Adressen nicht mehr funktionierte. Das Problem scheint nun gelöst zu sein.

Schuld daran war nicht, dass die IP-Adressen abgeschnitten wurden, sondern der Tracking-Code auf den asynchronen umgestellt wurde. Denn statt des onClick-Befehls javascript: pageTracker._trackPageView wird jetzt ein anderer Code dem Anchor-Tag hinzugefügt:

<a href="#" onClick="_gaq.push(['_trackEvent', 'category', 'action', 'label', 'value']);">Linktext</a>

Denn leider ist nach wie vor nur mit Hilfe des onClick-Aufrufs das Zählen von Dateiaufrufen möglich, die den Tracking-Code nicht originär enthalten (im Grunde alles, was keine HTML-Seite ist). Aber wie auch mit dem alten Tracking-Code kann man nach wie vor ausgehenden Traffic tracken (alle Links zu externen Seiten, die den eigenen Tracking-Code logischerweise nicht enthalten).

Die Syntax kurz erläutert

Hinweis

Die hier gezeigten Informationen beziehen sich auf den alten Google Analytics Tracking Code mit ga.js. Informationen zum neuen Universal Analytics mit analytics.js sind in der Google Analytics Hilfe zu finden.

  • _gaq.push – ruft das JavaScript auf
  • _trackEvent – der Befehl, der ausgeführt wird
  • category – Die Kategorie, die dem Klick zugewiesen werden soll. Sie ist frei definierbar und wird als solche später im Auswertungsmenü angezeigt. Die kategorie zu besetzen ist Pflicht (sonst wird’s nicht gezählt).
  • action – Die Aktion, die aufgezeichnet werden soll. Sie ist auch frei definierbar und wird separat angezeigt. Auch die Aktion ist sozusagen ein „Pflichtfeld“.
  • label – besteht aus ein oder mehreren Schlagworten, um die Aktion näher einzugrenzen. Auch hier kann man frei definieren. Leider kann man nicht mehrer verschiedene Labels einem Event zuordnen. Dieses Feld ist optional.
  • value – Man kann diesem Klick einen Wert zuweisen. Denkbar ist ein Klickwert analog zum CPC, oder sonst irgendwas (man kann mit einer weiteren Ergänzung z.B. die Downloadzeit hier tracken).

Google hat auf seiner Code-Dokumentation ausführlich erklärt, worin sich die einzelnen Werte unterscheiden. Ich finde es jedoch viel schneller einleuchtend, das mal visuell in Google Analytics zu sehen. Über „Content -> Ereignistracking“ landet man in der Übersicht, die darstellt, was hier getrackt wurde.

Eventtracking mit Google Analytics: Kategorien und Aktionen

Bereits auf der Übersichtsseite sieht man deutlich, wie sich die definierten Kategorien und Aktionen hierarchisch anordnen. Beide sind zwar nebeneinander auszuwerten, jedoch nicht bis in jede Detailtiefe.

Parameterhierarchie

Kurz und knapp: Es gibt zwei Möglichkeiten.

  1. Kategorie -> Ereignis-Aktion -> Ereignis-Label
  2. Ereignis-Aktion -> Ereignis-Label

Da die zweite hierarchische Anordnung vollkommen redundant ist, gehe ich davon aus, dass sie nur existiert um die zugewiesenen Ereigniswerte anders zusammen zu fassen. Denn der vorher zugewiesene Ereigniswert und der durchschnittliche Ereigniswert werden immer in der zugehörigen Tabelle mit ausgegeben und können somit nur sekundär ausgewertet (angezeigt) werden.

Taxonomie

Man kommt also nicht umhin, sich eine vernünftige Taxonomie auf zweieinhalb Ebenen auszudenken – so viel Gehirnschmalz verlangt Google einem leider ab. Jedoch hat mir die Frage: „Steckt in dem Eventtyp nicht auch ein wenig die Aktion und der Dateityp drin? weiter geholfen. Denn alle weiteren Schlagworte o.ä. fügt man eben als Label ein und muss dann Filtern. Aber vielleicht wird das ja mal weiter entwickelt, so dass man mehrere Tags nebeneinander vergeben und auswerten kann. Denn für meine Bedürfnisse ist es wichtig, die Antworten auf diese Fragen als Informationen in die Auswertung zu transportieren:

  • Download oder Link auf externe Seite?
  • Auf welche Seite führte der Link?
  • Von welcher Seite wurde der Link angeklickt?
  • Welchen Dateityp (=Dateiendung) hat die heruntergeladene Datei?
  • Welcher Inhaltskategorie ist die Datei zuzuordnen? Die Frage ist ein bischen wie „Aus welcher Seitenrubrik kam der Download?“: Pressetext, Produktbroschüre, Teilekatalog, etc. aber auch: Stellenanzeigen
  • Zu welchem Produktsegment gehört die Datei (z.B. Zubehörteile, Werkzeuge oder Materialien)?
  • Zu welchem Produktmarkenbereich/-segment gehört die Datei? (z.B. Consumer/B2B, VW, Audi oder Porsche?)
  • Zu welchem Produkt gehört die Datei? (Golf, Jetta, Passat oder A6, A4, A8)
  • Von welcher Sprachseite aus wurde die Datei heruntergeladen (deutsch, englisch, rumänisch, etc.)? Denn bei uns liegen die Dokumente nur in einer „Sprache“ vor: technisch. %)

Für mich stellt sich bei diesem ganzen vertagge und ausgewerte vor allen Dingen eine Frage: Muss ich diese Unmengen an Dateien eigentlich zum Download anbieten? Der Rattenschwanz ist nämlich: regelmäßig aktualisieren mit Text, Inhalt, Bildern und Umbruch, auf den Server hochladen und ggf. neu verlinken. Denn die auszuwertenden Dateien sind überwiegend Broschüren und Listen mit Produktvariationen und -ergänzungen in Form von PDFs. An oberster Stelle also für mich wichtig: welche Inhaltstypen („Seitenrubrik“) werden wie häufig runter geladen?

Ich habe mir also gedacht, als Kategorie die jeweiligen Seitenrubriken zu verwenden, von denen der Download getätigt wurde: Pressetext, Typenliste (Produktvariationen), Prospekte / Broschüren, Bildarchiv, Software. Einziger Ausreisser ist hier der „ausgehende Traffic“. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es ist eben der einzige.

Als Aktion verwende ich zum einen den Dateitypen (PDF, EXE), bei den Bildarchiv aber feiner unterschieden in „JPG – 300dpi“, „JPG- 72dpi“ und „EPS“, oder die URL der Webseite des externen Links (www.domain.com).

Alle anderen Informationen packe ich ins Label. Dort stünde dann z.B. „Audi A6 Zubehör – Baujahr 2006-2008“ oder meinetwegen auch „Kettensägen – mit Elektromotor – STIHL“. Bei Pressetexten nehme ich einfach den Titel der Pressemitteilung, bei Bildern die Bildkategorie und den Titel.

Das einzig müßige an dieser Geschichte ist, dass man den EventTracker in jedem Link manuell hinterlegen muss. Für WordPress gibt es mit dem GoogleAnalytics-Plugin zwar eine Option, das automatisch mit zu übernehmen (man kann hierbei die zu trackenden Dateinamenendungen mit angeben), aber für andere CMS … muss ich mal suchen ;-)

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