Alper Iseri hat es auf Basic Thinking ziemlich treffend formuliert:

Allerdings muss jedem Unternehmen klar sein: Das Engagement in diesen sogenannten sozialen Netzwerken muss dauerhaft und kontinuierlich erfolgen. Das Unternehmen muss Zeit (nicht unbedingt viel Geld) darin investieren, um seine Kundschaft zufrieden zu stellen und sich natürlich auch der möglichen Gefahr bewusst sein, dass jede Äußerung mit einem Mal einer riesigen Gemeinde zur Verfügung steht. Dementsprechend ist kluges und zurückhaltendes Schreiben auf jeden Fall angesagt. Ganz gleich, welches Netzwerk man für seine Informationen nutzt.

Das größte Risiko ist und bleibt jedoch, ob man sich für die richtigen Netzwerke für sein Engagement entscheidet. Hierbei gibt es keine Regeln oder Richtwerte. Nur weil sich viele Unternehmen gerade auf ein Projekt wie Second Life stürzen sollte das nicht heißen, dass man das ebenso machen sollte. Wenn man die richtigen kompetenten Mitarbeiter in seinen Reihen hat, dann werden diese anhand ihrer Erfahrung das bestmögliche tun, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und ist das Engagement erst einmal angelaufen, dann wird man schnell feststellen, dass die Entscheidung richtig war. Und das für im Gegensatz zu anderen Projekten relativ geringen Kosten.

Markant auf den Punkt gebracht beduetet das nicht anders: Social Media ist keine Kampagne. Unternehmen müssen endlich davon weg kommen, Social Media als einen weiteren zu verstopfenden, eindimensionalen Kommunikationskanal zu betrachten. Sicher kann man die ein oder andere Werbe-Kampagne für Produkte oder Marken in das Social Web verlängern, jedoch aber nicht einzig und allein hier launchen.

Social Media ist ein Ort der Kommunikation. Unternehmen und Marken sollten ihr Leitbild, ihre Vision, ihre Ziele, (Zukunfts-) Vorstellungen und Werte klar definieren und in die Köpfe der Mitarbeiter transportieren. Diese können dann vor Ort viel geschickter die sozialen Medien nutzen um eben jene (Marken-) Botschaften in die Communities tragen. Leider scheitert es jedoch meiner Meinung daran, dass viel zu viele Unternehmen eben gar kein richiges Leitbild haben, sondern viel mehr inhaltsleere und ungelebte Phrasen dreschen und sie als Leitbild verkaufen. Eine Identität ist nur überzeugend, wenn sie gelebt wird. Daher wird Social Media hierzulande sicher noch einige Zeit länger ein aus Unternehmersicht mit Argusaugen beobachteter Zeitfresser bleiben. Oder wie Uwe Knaus heute so schön per Twitter fomulierte:

Die Amis bekommen mit Social Media ein neues Spielzeug und spielen damit. Wir stellen erst mal Regeln auf

Da Unternehmenskommunikation eben auch jenem Regulierungs- und Kontrollwahn (Stichwort: One-Voice-Policy) unterliegt, könnte die Einrichtung und Benutzung eines Twitter-Accounts tatsächlich so aussehen. Real-Satire. Fehlt nur noch die Frage „Wer ist eigentlich der Chef vom Internet, der das dann löscht falls es schief geht?

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