Der Abend am Lagerfeuer nahe der russischen Grenze war trotz der vielen Mücken und des Umstandes, dass das Auto nicht so lief, wie es sollte, sehr motivierend. Bereits um 8 Uhr erblickten wir das morgendliche Sonnenlicht. Man könnte sagen, wir wären heiß auf St. Petersburg gewesen.

Nagut, Flipsy hatte seinen Teil dazu bei getragen. Am Vortag hatten wir uns ein Apartment nahe des Stadtzentrums über air bnb besorgt. Bis 14 Uhr sollten wir da sein. In der grauen Theorie war das gar kein Problem. Bis zum Grenzübergang waren es nur ein paar hundert Meter Luftlinie. St. Petersburg lag nur rund 165 Kilometer entfernt. Eine kurze Fahrt verglichen zu dem, was wir an den anderen Tagen bisher gefahren sind.

26.06.2017
Der Grenzübergang nach Russland bei Nujiamaa, Finnland.

Wegen des quietschenden Querlenkers oder was auch immer, sind wir irgendwie entspannter geworden. Falls der wirklich kaputt war, gäbe es nichts, was wir tun könnten, um das zu verhindern. Vielleicht war auch nur eine Gummimuffe porös und zog Feuchtigkeit. Nachdem Pipo ein wenig WD-40 drauf gesprüht hatte, wurde das Quietschen schon deutlich leiser. Frohen Mutes machten wir uns also auf die kurze Fahrt zum Grenzübergang.

27.06.2017
Nicht mehr weit bis nach Санкт-Петербург.

Dort hieß es dann erst einmal: Anstehen! Wir wir standen sozusagen im Stau. Gerade einmal 20 Fahrzeuge standen hier vor der Abfertigung, und dennoch schien es sich endlos lang hin zu ziehen, bis wir dran waren. Bereits aus dieser kurzen Entfernung sahen wir, dass die Russen es mit der Grenzkontrolle sehr genau nahmen. Sie haben jedes Auto genau untersucht, den Kofferraum inspiziert, den Drogen- oder Sprengstoffspürhund einmal durch spazieren lassen und bei unserem Van auch das Gepäck auf dem Dach angesehen. So bekamen wir erst nach über zwei Stunden Warten tatsächlich den Stempel in den Reisepass und konnten weiter fahren.

27.06.2017
Eine feine Wohngegend in St. Petersburg, wo unser Apartment lag.

Unser Apartment in St. Petersburg war nicht allzu schwer zu finden. Es lag sehr zentral in der Nähe der Isaakskathedrale, keine 10 Minuten Fußweg von der Admiralität (Адмиралтейство) und der Eremitage (Эрмитаж). Kaum hatten wir unsere Taschen abgelegt, trafen wir uns mit unserem Local Guide. Eine Bekannte von Pipo, die in München studiert, führte uns rund um das Admiralitätsufer entlang der Newa, zur Peter-und-Paul-Festung (Петропавловская крепость), durch das Marsfeld und den Michailowski-Park.


27.06.2017
Das Ermitage-Ufer an der Newa in St. Petersburg

Es ist echt abgefahren, was für einen Gigantismus die Russen damals (und zum Teil heute immer noch) an den Tag legen. Diese riesigen Prachtbauten an der Newa, die 6- oder 8-spurigen Straßen durch die Stadt, die Kilometerlang immer nur gerade aus gehen – Wahnsinn!

Nach dieser kleinen Tour waren wir auf dem Nevski-Prospekt Abendessen. Eigentlich hätten Dr. Augustin und ich eher Lust auf original russisches Essen gehabt, irgendwie sind wir dann aber doch in einer Art russischen Version von Vapiano gelandet. Das Essen war nicht schlecht, aber schon ziemlich internationale Küche.

Beeindrucken fand ich, dass viele Menschen in St. Petersburg englisch sprechen konnten. Ich habe gemerkt, dass ihnen das nicht immer angenehm war – aber ich vermutete das lag eher daran, dass sie selbst ihr englisch nicht besonders gut fanden. Trotzdem kam ich mit Englisch und ein paar Brocken russisch – ich hatte das vor 15 Jahren mal in der Schule für zwei Jahre „gelernt“ – gut durch alle Situationen.

Sehr schade fand ich, dass es in keinem der drei Starbuck’s, in denen ich war, eine St. Petersburg City Mug* gab. Nur im Duo mit einer Moskauer Variante und dann auch noch als Espresso-Tässchen. Was soll ich denn damit? So konnte ich meine kleine Sammlung Reise-Andenken nicht vergrößern.

Nach dem Essen begaben wir uns auf Kneipentour auf der Belingskowo. Es war gar nicht so einfach, sich zu fünft auf eine der unzähligen Bars spontan zu einigen. Zumal es mir sowieso herzlich egal war, da ich mich bereits im Vorfeld (erneut) freiwillig als Fahrer für den nächsten Tag meldete. Nach ein oder zwei Bierchen entschlossen wir uns – spontan – ein Taxi zur Dunes Bar (Бар Дюны) zu nehmen. Dort fand ein kleines, offizielles Get Together der Rallye-Teilnehmer statt. Voll war es hier, aber lustig! Nach ein paar Bierchen und einigen Runden Kicker machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt und ließen den Abend in einer Bar ausklingen.

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