Da hat mich ja die gute alte Sportschau mal ein wenig überrascht. Nichts ahnend klicke ich da auf einen Link und lande auf der Seite mit dem schönen Titel Panyee FC – Fußball mitten im Meer.
Was daran so besonders ist? Im Grunde nicht viel, aber doch irgendwie alles. Denn kürzlich las ich einen Artikel über die 10 wichtigsten Webdesign-Trends (oder war es dieser Artikel?), die dieses Jahr bestimmen werden. Und diese Seite der Sportschau vereint gleich mehrere dieser Trends in einem:
- Storytelling – Die Leser mit einer Geschichte fesseln. Auch wenn es in diesem Fall inhaltlich nur ein recht kleiner Beitrag ist, kommt die Geschichte über den Fussballplatz am Meer gut rüber.
- Full-Screen-Design – Die Seite arbeitet schon von sich aus mit „Vollbild“. Dabei kommen die Fotos natürlich noch großartiger rüber, als in einem standardmässigen „Block“-Design.
- Typografie – Auch hier arbeitet die Seite vorzüglich mit unterschiedlichen Schriftschnitten und -größen, abgestimmt auf das Gesamtbild.
- Mobile first & responsive Design – der Seite ist anzusehen, dass sie auf nahezu allen mobilen Geräten gleich dargestellt wird und auch auf kleineren Display und im Querformat nicht an Wirkung verliert.
- Single Page Design – Auch wenn das Scrollen jahrelang regelrecht verpönt war, hält es immer mehr Einzug in das Webdesign. Dank infinite Scroll gibt es das ja schon länger für Blogs oder ähnliches, aber auch für einzelne Webseiten wird dies zunehmend, auch in dem Beispiel der Sportschau-Seite, angewendet.
Kurzum: Diese einzelne Webseite, die scheinbar nur für diesen Beitrag gemacht wurde, stich in meinen Augen positiv hervor. Gerade von so einem altbackenem Laden wie der ARD hätte ich das in der Form nicht erwartet. Aber ich muss auch gestehen: Diese Gestaltungsvariante ist bei der Sportschau bereits seit Ende 2013 im Einsatz und mir erst jetzt aufgefallen. Gefällt mir aber trotzdem gut.
Der Spaß heisst PageFlow
Wie ich gerade auf t3n.de gelesen habe, nennt sich das Tool „Pageflow“. Es soll ein Tool zur Gestaltung von „interaktivem Storytelling“ sein und fungiert als eine Art Mini-CMS. Für Pageflow gibt es auch eine eigene Projektseite, auf der man mehr Infos hierzu erhält. Das beste an Pageflow: Es ist kostenlos für alle unter der MIT-Lizenz verfügbar und kann auch kommerziell eingesetzt werden.

Jedoch sind die Anforderungen an den Server, auf dem Pageflow laufen soll und die Installation nicht ganz ohne und für den Hobby-Blogger vermutlich nicht ohne weiteres zu stemmen. Pageflow ist eine Ruby-on-Rails Anwendung und benötigt mindestens Ruby 1.9.3, Rails 4.0, einen Redis-Server und eine Datenbank, die von Active Record unterstützt wird – mit MySQL wurde es erfolgreich getestet. Außerdem benötigt ihr einen Account bei den Amazon-Web-Services für den S3-Storage und optional Cloudfront sowie einen Account bei Zencoder, für die Video- und Audio-Kodierung.
via t3n.de News.