Wir gehen regelmässig auswärts essen – nicht zuletzt dank des Barometer Frankfurt (deren „App“ übrigens echt miserabel ist, aber das ist ein eigenes Thema). Dabei sitzen wir nicht nur zu zweit am Tisch, sondern verabreden uns auch oft mit Freunden zum Essen und sind dann zu viert. Was das Essen und Gerichte an und für sich angeht, halte ich mich nicht für sehr wählerisch und besonders anspruchsvoll und ich muss sagen, dass ich hierbei bisher nur sehr selten großartig enttäuscht wurde. Aber gerade das „drum herum“ lässt doch in letzter Zeit immer mehr zu wünschen übrig. Und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr kam mir in den Sinn, dass es ein paar grundsätzliche Dinge gibt, die mich an Restaurants stören – aber irgendwie immer häufiger vorkommen.

Am vergangenen Wochenende waren wir im Schuhbeck’s in Egelsbach. Ich habe keine Ahnung, in wie weit das tatsächlich mit dem renommierten Herrn Schuhbeck verbandelt ist – also ob er da seine Hand drauf hat, oder nur Lizenzgebühren für die Nutzung seines Namens erhält. Das Essen war zwar gut, aber ein paar Sachen sind mir doch auch negativ aufgefallen. Vielleicht bin ich hier aber auch ein wenig überempfindlich wegen des Namens.

Wir waren im Schuhbeck’s zu viert und hatten ein 5-Gänge-Menü. Reserviert und vorbestellt, versteht sich. Wir waren von der Zeit her ein wenig früh für den „großen Essensrun“, 18:30 ist dann für viele scheinbar doch ein wenig früh. Es war also noch nicht allzu viel los im Schuhbeck’s Check Inn. Trotzdem liefen ungefähr fünf Bedienungen dort bereits rum (darf man noch „Kellner“ sagen?). Und ich glaube im Laufe des Abends wurden wir auch von allen bedient – was ja nicht unbedingt schlimm ist.

Da wir noch ein paar Minuten auf die anderen beiden warten mussten, haben wir uns schon mal eine Flasche Wasser bestellt. Kurz nachdem die anderen beiden dann eingetroffen waren, ging es dann auch direkt los: Die Bedienung kam zu uns an den Tisch und überreichte uns Vieren eine (!) Menükarte. Punkt. Die einzigen Worte, die sie über das Menü zu sagen wusste, war die Frage, wie wir gern das Steak haben wollten. Wir nahmen drei mal Medium und einmal durch. Dann fragte sie uns, was wir denn gerne trinken wollen. Dass wir aber noch keine Getränkekarte hatten, war ihr scheinbar entgangen. Also gab es schon vor der Vorspeise zwei kleine Fouls, davon eines mindestens gelbwürdig.

Wir haben uns dann für einen Wein aus der Weinkarte entschieden. Der kam dann auch, nachdem wir nochmals höflich danach gefragt hatten. Leider erst kurz vor dem 3. Gang von 5, denn das Essen wurde rucki-zucki serviert. Ab und zu ließ sich dann auch mal eine Bedienung blicken, um die Gläser wieder aufzufüllen, denn der Wein stand auf einem Beistelltisch.

Beim Hauptgang dann die mittlerweile vierte Kleinigkeit: statt wie bestellt bekamen wir vier Steaks „durch“. Zum Glück war es nicht „Schuhsohle“, aber von Medium war meines ganz weit weg. Was sich dann auch ziemlich unangenehm bermerkbar machte war, dass eine/r der Bedienungen – beim Servieren des Essens für uns vier Personen kamen sie meist zu zweit – wohl gerade vorher eine Zigarette rauchen war und den ganzen Zigarettendunst mit zu uns an den Essenstisch brachte. Ich weiss, dass Rauchen an und für sich in diesem Metier ganz normal ist, fand das aber dennoch nicht wirklich schön – auch wenn das in einer anderen Lokalität mit einem weniger bekanntem Namensgeber gewesen wäre, hätte mich das gestört.

Nach dem Abräumen des Nachtisch ließ sich dann keine Bedienung mehr bei uns am Tisch blicken. Die restliche halbe Flasche Wein durften wir uns dann selbst einschenken. Ich habe da ja an und für sich keine Berührungsängste, aber fand das trotzdem ziemlich … doof. Denn vielleicht hätte ich gern auch noch mal etwas anderes getrunken. Und aufgrund dieses Umstandes musste ich mich regelrecht bemühen, eine Bedienung darauf aufmerksam zu machen, dass ich gerne bezahlen möchte.

Bei der Rechnung stellte sich dann heraus, dass tatsächlich vergessen wurde, den Wein zu buchen. Vielleicht hatte er deswegen so lange gebraucht, um an unseren Tisch zu kommen. Und hätten wir den Wein nicht selbst auf unseren Tisch gestellt und uns selbst daran bedient, wäre es der Bedienung vermutlich gar nicht aufgefallen.

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Für mich aber eine absolute Disqualifikation stellte dann aber das dar, was ich am Waschbecken in den Toilettenräumen vorfand. Obwohl dort alles ganz nett und sauber war, was leider wirklich in nicht vielen Restaurants der Fall ist, kam dann dieser kleine Schocker. Ich denke mir dann immer: „Wenn die die Seife zum Händewaschen schon so billig einkaufen und sich nicht mal die Mühe machen, die in den dafür vorgesehen und auch eingebauten Seifenspender um zu füllen, an welcher Stelle wird dann noch überall gespart? Ist das Essen dann aufgewärmte Tiefkühlware?„. In den meisten Fällen würde ich aus dem Bauch heraus den zweiten Teil der Frage mit „Ja.“ beantworten. Aber gerade hier hätte ich etwas anderes erwartet. So bleibt nach dem Besuch bei Schuhbeck’s in Egelsbach doch ein fader Beigeschmack.

Um es also kurz zu machen, muss ich vom Schuhbeck’s Check Inn in Egelsbach sagen, dass das Essen zwar in Ordnung – jedoch lange nicht „herausragend“ ist, aber die Bedienung vor Ort diese Qualitätsstufe nicht erfüllt. Auch das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt meiner Meinung nach nicht, da auch bei kleinen, aber feinen Details, ein wenig der Wurm drin steckt.

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