In der Arbeitswelt wird von Angestellen immer häufiger das so genannte „unternehmerische Denken“ gefordert. Das führt mich gedanklich immer zum in den Wirtschaftswissenschaften oft gennanten homo oeconomicus. Das dieser, unternehmerisch rational denkende Mensch nicht in jedem von uns existieren kann, durfte ich am vergangenen Samstag am eigenen Leib erfahren.

Ich war auf dem Weg zu meiner Freundin und wollte spontan einen Strauß Blumen mitbringen – nicht etwa, weil ich ein schlechtes Gewissen wegen irgendwas habe, sondern einfach nur so.

Da ich es mir bisher nicht angewöhnen konnte, genug Bargeld für solche spontanen Ausbrüche bei mir zu tragen, ging ich also mit einem Betrag von weniger als 10,- in Münzen zum fliegenden Blumenhändler bei mir in der Nähe.

„Ich hätte gern ein kleines nettes Frühlings-Sträußchen für meine Freundin. Habe aber nur x Euro Bargeld bei mir. Können Sie da was machen?“
– „Also, nein. Für so wenig habe ich nichts da. Der kleinste, den ich habe ist 12,- Euro.“
– „Und wenn Sie mir die Hälfte davon mitgeben, geht das?“
– „Ich kann Ihnen doch keinen halben Blumenstrauß verkaufen, was mache ich dann mit der anderen Hälfte?“
– „Und wenn Sie mir so ein paar einzelne Blümchen mitgeben?“
– „Nein, ich habe hier nur fertige Sträuße.“
– „Ahja, nagut. Dann komm ich also nicht weiter. Sagen Sie, sie sind hier angestellt und nicht selbstständig, oder?“
– „Ja, warum?“
– „Merkt man!“

Statt mir wenigstens etwas zu verkaufen und so ein paar Euro Umsatz zu machen, behielt sich die Dame lieber vor, einfach nur rumzusitzen und Kosten zu verursachen ohne gleichzeitig Geld in die Kasse hinein wandern zu lassen. Naja, so ist das halt.

Ich finde, da brauch man sich gar nicht mehr wundern, warum kleine und mittelständische Unternehmen immer öfter den Bach runter gehen wenn den Mitarbeitern die nötige Motivation und das nötige Verständnis dazu fehlen, Geld verdienen zu wollen. Es ist schade, dass sich vielerorts Leute einfach darauf ausruhen „ich bekomme ja am Ende des Monats eh mein Geld.

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