Der Zeitschriftenverlegerverband fordert die ARD nun auf, ihre Online-Pläne mit Tagesschau-App und pi pa po nach dem Vorbild der englischen BBC einzustampfen.

Ich finde die Kollegen sollten sich von der Vorstellung verabschieden mit ihrem unbrauchbaren Mist, den sie überwiegend in ihren so genannten Produkten veröffentlichen, den mittlerweile immer mündiger werdenden Lesern (und Zuschauern) für so viel Geld zu verkaufen.

Die Konsumenten zahlen für Produkte, die ihr Geld Wert sind, aber keines für etwas, das es nicht ist. Gratiskultur ist eine Erfindung der traditionellen Medien (-häuser), die einfach nicht mehr wissen wie sie aus Scheisse Geld machen sollen – Scheisse will eben keiner haben!

Die BBC hatte geplant, smartphone services einschließlich einer Berichterstattung über die Fußball-Weltmeisterschaft im April zu starten. Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass die BBC ihr online-Budget um 25 Prozent kürzen wird. Die Gebührenfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ein Privileg. Dieses zu erhalten, setzt Augenmaß und Sensibilität für das Machbare voraus.

via Verband Deutscher Zeitschriftenverleger: Statement von Wolfgang Fürstner, Hauptgeschäftsführer VDZ, zum Thema ARD-Application.

Selbst wenn die ARD für seine Apps zukünftig einen Obulus nehmen sollte – dieser wird den Medienkonglomeraten entweder zu niedrig sein („So können wir nicht konkurrenzfähig sein.“) oder zu teuer („Die sind doch gebührenfinanziert, das ist unfair, dass die jetzt so viel Geld dafür verlangen!“). Ein klassisches Dilemma für die ARD.

Dahinter steckt ganz einfach die mangelnde Selbsrexflexion (-swilligkeit) der Medienunternehmen bzw -unternehmer. Statt Wege zu suchen (und: Wer suchet, der findet.), Medienkonsumenten für sich zu gewinnen und der Frage nachzugehen „Was können wir bieten, dass die Kunden wollen und sonst keiner bietet?“ wird der schwarze Peter wahlweise einem oder mehreren Mitbewerbern, gerne auch den öffentlichen Rundfunkanstalten zugeschoben. Das is wie früher im Sandkasten, als Klaus zur Betreuerin ging und sagte: „Peter hat mir mein Förmchen geklaut! Ich will das wieder haben, mach was!“

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..