Mein vierter Wertungslauf beim Frankfurter Main-Lauf-Cup in Mühlheim-Dietesheim lief überaus erfolgreich. Wie bei jedem Lauf trat ich an, um meine persönliche Bestzeit zu verbessern. Das habe ich auch geschafft. Meine aktuelle Rekordzeit, die ich erst im Frühjahr beim Lufthansa Halbmarathon aufgestellt hatte, konnte ich um satte drei Minuten verbessern. Mit der Zeit von 1:37:08 habe ich den 69. Platz in der Gesamtwertung und den 8. Platz in meiner Altersklasse erreicht. Schade, dass mich am Ende nur 39 Sekunden vom fünften Platz der Altersklassenwertung trennten.

Die Wetterbedingungen für diesen Lauf waren ideal: Obwohl es früh am Morgen noch ein wenig diesig war, klarte der Himmel und die Luft bis zum Start auf. Bei rund 18°, angenehmer Luftfeuchte und fast wolkenlosen Himmel fand der Halbmarathon statt. Die Strecke führte überwiegend durch den Wald, ab und zu gab es ein paar kleine Abschnitte, wo die Laufstrecke asphaltiert war. Ich hatte zuerst meine Asics-Schuhe eingepackt, entschied mich aber kurzfristig um.

Die Schuh-Entscheidung

Meine Testschuhe von Brooks: Die Ghost 7 in grau/orange
Meine Testschuhe von Brooks: Die Ghost 7 in grau/orange
Ich habe am Wettkampftag – wie üblich – morgens vor dem Frühstück noch einmal die Läuferinfos gelesen. Und darin war erwähnt, dass die Strecke überwiegend auf Waldwegen entlang führt. Das ist eigentlich nicht das ideale Terrain für die kompromisslosen Natural-Running Laufschuhe von Asics. Ich packte sie wieder aus und nahm statt dessen die Brooks Ghost 7 mit, die ich zum Testen als Messenger of Runhappy bekommen habe. Die haben zwar erst 130 Kilometer runter, dürften aber gerade so eingelaufen sein. Die Brooks-Schuhe sind ein wenig stärker gedämpft, als das Paar von Asics. Meiner Meinung nach sind sie daher besser für unebenen Untergrund, wie man ihn bei einem Waldlauf hat, geeignet. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut.

Vor der Startlinie habe ich noch „Magic Mike“ vom #twitterlauftreff und Ambassador of Runhappy getroffen. Sein markantes Laufshirt fiel mir direkt auf und ich erinnerte mich, dass ich ihn sogar beim Seligenstädter Wasserlauf gesehen habe – und von ihm überholt wurde. Nach einem netten „Schnack“ auf den ersten paar Kilometern habe ich mich aber abgesetzt :-)

Der erste Härtetest der TomTom Multi-Sport Cardio GPS-Laufuhr

Für dieses Rennen habe ich zudem die TomTom Laufuhr das erste mal für einen Wettkampf eingesetzt. Mir gefällt, dass sie mich nicht mit allen möglichen Daten während des Laufes kirre macht. Ich habe ein Tempozone-Training für den Bereich von 4:30 bis 4:45 min/km eingestellt. So hat sich die Uhr bei mir gemeldet, wenn ich zu schnell oder zu langsam war. Meinen Puls bei solch einem Tempo – und im einen Rennen sowieso – habe ich absichtlich vernachlässigt. Ich vertraue da ganz auf meine Erfahrung zu merken, wenn es dauerhaft zu viel wird. Das hat ganz gut funktioniert.

Der Akku der TomTom Uhr hat gerade so für das Rennen gereicht, obwohl sie mir am Start noch „halb voll“ anzeigte und pünktlich kurz nach dem Finish leer war. Am Nachmittag ist mir die TomTom GPS-Uhr dann abgeschmiert abgeschmiert und hat eine ganze „Trainingseinheit“ gelöscht bzw. zeigt sie nur noch im Protokoll an. Am Anfang hatte ich die Uhr scheinbar nicht richtig platziert und sie wollte mir nach wenigen hundert Metern weis machen, ich hätte einen 196er Puls. Da habe ich die Uhr einfach abgenommen, neu angelegt und etwas fester gezogen – und zack!, ich hatte einen plausiblen Puls.

Am Ende des Rennens hat die Uhr aber 400 Meter Strecke unterschlagen. Ich habe mir die Karte bei RunKeeper angeguckt und kann nicht fest stellen, wo die fehlen sollen. Die TomTom Uhr und RunKeeper weisen die gleiche Entfernung aus, also muss die Berechnung irgendwie anders sein. Ich schätze, dass die Höhenunterschiede und die dadurch längere Strecke am Boden nicht korrekt berechnet werden.

Meine Halbmarahton-Bestmarke um drei Minuten verbessert

Der Lauf war toll. Ich habe die ersten sechs Kilometer einen 4:30er Schnitt laufen können. Danach brauchte ich ein wenig Verschnaufung und habe mein Tempo für einen Kilometer auf 5:00 min/km reduziert. Da ich aber gut im Training bin, war ich noch lange nicht am Ende meiner Kräfte. Um das Durchschnittstempo bei unter 4:44 min/km halten zu können, habe ich in der Folge ein paar Intervalle eingelegt. Ich bin jeweils einen Kilometer mit 4:30 min/km gelaufen, um dann zwei Kilometer lang bei 4:45 „auszuruhen“. Das hat bis zur 14-km-Marke ganz gut geklappt.

Die Erholungspausen wurden zwar nicht länger, aber die Tempophasen dafür kürzer. Zwischendurch gab es auf der Strecke nämlich immer mal wieder ein paar fiese Steigungen. Die habe ich beim Laufen optisch nicht richtig wahr genommen, aber ich habe gemerkt: Huch, hier wird es auf einmal anstrengender zu laufen.

Nach 14,5 Kilometern bin ich dann etwas eingebrochen. Der kleine Durchhänger hat sich in meinem Kopf breit gemacht und wollte mir einreden, dass ich dieses Tempo nicht bis zum Schluss durchziehen kann. Ich fing an zu rechnen, bei welchem Tempo ich mich ins Ziel schleppen muss, um an die bisherige Bestmarke von 1:40:07 heran zu kommen. Das typische Hammermann-Symptom. 1500 Meter später habe ich das alles wieder verworfen und mir gedacht: Wann, wenn nicht jetzt?, und mich eben einfach durch gebissen.

Mit allem, was ich noch aufwarten konnte habe ich mich dann gezwungen, die 4:40 weiter zu halten – oder es zumindest zu versuchen. Das hat nicht durchgehend geklappt. Denn zum Ende der Strecke hin gab es weitere fiese kleine Steigungen. Dank der sehr guten ersten Hälfte komme ich dennoch auf einen 4:36er Schnitt.

Bei Kilometer 18 wurde ich noch einmal von Läufern überholt, die auch die 1:40:00 schaffen wollten. Ich glaube das waren dann die drei, die 38 Sekunden vor mir ins Ziel liefen. Für ein bis zwei Kilometer habe ich mich einfach dran gehangen. Nach zwei oder drei dieser besagten kleinen Steigungen konnte ich aber nicht mehr mithalten. Bis zur Zielgeraden bin ich dann locker weiter gelaufen und konnte wieder ein wenig Kraft sammeln. So habe ich auf dem Schlussspurt genügen Energie gehabt, um einen Zahn zuzulegen.

Als ich über die Ziellinie lief und die Uhr über mir 1:37:05 anzeigte, war ich total überrascht. Ich dachte, dass mein Vorhaben wieder einmal eine knappe Kiste wird. Dass ich drei Minuten schneller bin als meine bisherige Bestzeit – damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe mich riesig gefreut, dass ich mich selbst so deutlich geschlagen habe. Es hat einfach alles gepasst: Wetter, Teilnehmerfeld und sicher nicht zuletzt die Schuh-Entscheidung zu Gunsten der „weicheren“ Brooks Ghost 7.

In rund drei Wochen werde ich wahrscheinlich an meinem fünften Wertungslauf im Main-Lauf-Cup teilnehmen, dem Hugenottenlauf in Neu-Isenburg. Es ist zwar noch nicht 100%-ig raus, ob ich da mitlaufe. Trotzdem bin gespannt, wie ich bei meinem nächsten Halbmarathon abschneiden werde.

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